Spannung, Verwirrung, Grusel

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adriette Avatar

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Ein Roman, der mich verwirrt hat. Wie die Sache anfängt, scheint es zuerst ein spannender Krimi mit der Jagd nach einem Serienmörder zu sein. Die Obduktionen werden genau, ziemlich genau, beschrieben - nicht jedermanns Sache. Dafür scheint das ganze aber wissenschaftlich ganz gut recherchiert zu sein - chemisch stimmt da schon eigentlich alles. Medizinisch klingt alles logisch.
Warum diese etwas eigenartige Rechtsmedizinerin ihre eigenen Vergewaltigungen bestellt, erschließt sich einem im Laufe der Zeit, auch wenn es einen den Kopf schütteln läßt.
Sehr interessant sind auch die Einblicke in die Psyche des Täters über seine Tagebucheinträge, die sehr detailiert die verquere Welt dieses Mannes und seiner Geschichte beleuchten.
Dass sie dabei ausgerechnet auf den Serienmörder trifft, ist ein recht konstruierter, aber ins Konzept passender Aspekt. So klärt sich auch die Tatsache, dass es wohl 2 Täter sind.
Langsam tasten sich die Personen, oft ohne die Polizei, an die Tatsachen und Umstände der Morde heran und kommen den Tätern unkonventionell, aber logisch und nachvollziehbar auf die Schliche.
Nur die Auflösung am Ende ist zu konstruiert, denn das würde real so nicht geschehen.
Aber im Ganzen ist der Schreibstil spannend, mitreißend und man möchte das Buch nicht auf halbem Wege weglegen.
Ob ich von der Autorin weitere Bücher lesen würde, weiß ich nicht. Käme sicherlich auf das Thema an. Von der Buch-Hauptperson M. Krause muß ich eigentlich nichts mehr lesen - sie ist mir zu eigenartig als Person und als Figur.