Susanne Staun: Totenzimmer

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
albertros Avatar

Von

Titel:
Der Titel hat meiner Meinung nach keinen direkten Bezug zum Inhalt des Buches. Der Begriff "Totenzimmer" kommt genau einmal im letzten Achtel des Buches vor, wenn die Heldin des Buches, Rechtsmedizinerin Maria Krause, bemerkt dass ihre Wohnung im Vergleich von der ihrer Freundin Nkem einem Totenzimmer gleicht, weil sie über keine persönliche Note verfügt und sie sie nach einem Jahr, dass sie schon dort wohnt noch nicht mal vollständig eingerichtet hat.

Cover:
Das Cover passt dagegen sehr gut zum Inhalt. Es ist raffiniert gemacht. Durch die Einschnitte im weißen, schwarz beschrifteten Papierumschlag scheint das Rot des Buches hindurch und an einer Stelle scheint an einem dieser Einschnitte Blut herab zu laufen. Das passt zu den Opfern, die allesamt mit Schnittwunden übersät sind.

Inhalt:
Der Inhalt des Buches gefällt mir ganz gut, obwohl er nicht immer ganz schlüssig ist. Warum z. B. scheint sich Gerichtsmedizinerin Maria Krause fast allein um die Aufklärung des Falles bzw. der Fälle zu kümmern. Über die Ermittlungen der Polizei in diesen Fällen erfährt man in diesem Buch fast nichts. Trotzdem ist es gut und interessant zu lesen.
Es geht dabei um Folgendes:
Maria Krause wird zu mehreren Fällen von ermordeten jungen Mädchen gerufen. Alle Opfer sind durch Messerstiche zu Tode gekommen aber augenscheinlich nach ihrem Tod durch Verbluten auch noch gewürgt worden. Neben diesen Würgemalen finden sich auch noch rote Flecken an den Hälsen der Toten, die sich nach Untersuchung durchs Labor als Rückstände eines Medikamentes gegen Lepra herausstellen. Das ist die Hauptspur, der Maria Krause und ihre Kollegen aus der Rechtsmedizin nachgehen.
Parallel wird der Leser schon auf die Spur des Mörders geführt, indem er dessen Tagebucheinträge zu lesen bekommt und daraus bald einen Eindruck von den Motiven und Beweggründen des Täters bekommt.

Fazit:
Ein interessanter Thriller, der zwar nicht immer ganz wirklichkeitsgetreu erscheint, aber auf jeden Fall gut zu lesen und spannend aufgebaut ist.