Susanne Staun - Totenzimmer: Mehr erwartet

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Inhalt: Die Rechtsmedizinerin Dr. Maria Krause lebt sehr zurück gezogen in Odense und arbeitet am dortigen rechtsmedizinischen Institut. Ihre einzige Freundin und Vertraute ist ihre Kollegin Nkem, der sie von Kopenhagen nach Odense gefolgt ist. Maria leidet an den psychischen Folgen einiger privater Ereignisse, so dass sie unter anderem von Schlafstörungen geplagt wird.
Eines Nachts wird sie an einen Tatort einige Kilometer südlich von Odense gerufen, wo ein junges Mädchen tot aufgefunden wurde. Die Umstände erinnern Maria an ein ähnliches Verbrechen, dass sich 4 Jahre zuvor ereignet hat. Auch hier wurde ein junges Mädchen mit Stichverletzungen an einem Gewässer aufgefunden. Diesmal finden sich am Hals des Opfers jedoch seltsame Verfärbungen, die nach genauerer Untersuchung auf ein Mittel gegen Lepra hindeuten. Ein Leprafall in Dänemark? Das erstaunt alle, ist aber eine deutliche Spur. Maria nimmt den Fall sehr persönlich und ermittelt auf eigene Faust, wodurch sie sich in große Gefahr bringt. Die eigentliche Geschichte wird in Abständen unterbrochen durch Tagebucheinträge des vermeintlichen Täters, dessen Psyche andere persönliche Abgründe offenbart.

Meinung: Da mich die Leseprobe sehr angesprochen hat, habe ich mich auf die Lektüre des Buches gefreut. Meine Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt. Die Geschichte liest sich flüssig und ich würde sie insgesamt schon als spannend bezeichnen, wirklich gefesselt hat mich der Roman nicht. Vielleicht sollte man es als Lob für die Autorin sehen, dass es ihr gelungen ist, Maria Krause als eine so abweisende, eigenbrötlerische Person zu charakterisieren mit derart abartigen Hobbies, dass sie auf mich nur abstossend wirkte. Marias Gefühlsregungen waren für mich in keinster Weise nachvollziehbar. In skandinavischen Krimis sind ja einige Kommissare auch mit persönlichen Problemen behaftet, die die Story würzen, hier ist das Ganze für meinen Geschmack zu dick aufgetragen. Neben Marias Geschichte kommt der eigentliche Kriminalfall dafür zu kurz. Das wird keine Krimireihe für mich.