Totenzimmer

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dany_87 Avatar

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"Totenzimmer" von Susanne Staun ist ein Thriller, der sich über 331 Seiten erstreckt und in Dänemark spielt, genauer gesagt in Odense.
Es handelt sich um eine gebundene Ausgabe aus dem Hause Klett-Cotta-Verlag; der Thriller wurde in Dänemark mit dem "Harald Mogensen Pris" ausgezeichnet.

Das Cover finde ich sehr gelungen; der in schwarz/weiß gehaltene Umschlag wurde von zwei Schnitten eingerissen, wodurch der blutrote Buchumschlag durchschimmert und zwei Bluttropfen das Cover herunterlaufen.

Die Handlung: In dem verschlafenen Ort Odense wird eine junge Frauenleiche gefunden; übersäht mit Schnittwunden. Die Rechtsmedizinerin Maria Krause wird zum Tatort gerufen und führt auch die Obduktion durch. Hierbei findet sie merwürdige Rotfärbungen am Hals des Mädchens und nach einigen Untersuchungen steht fest: die Verfärbung stammt von einem Medikament, das gegen Lepra verschrieben wird. Doch seit 1911 gab es keine Lepra-Fälle mehr in Dänemark.
Die Suche nach dem Mörder beginnt.

Doch auch die Geschichte von Maria nimmt einen Großteil des Buches in Anspruch.
Die Gerichtsmedizinerin, die ohne Schlafmittel und Wein nicht einschlafen kann, trägt eine schwere Last mit sich rum. Vor Jahren wurde sie in einem Park vergewaltigt und das daraus entstandene Kind hat sie abtreiben lassen "weil das nunmal die normale Reaktion darauf ist". Doch Maria ist nicht normal. Seit diesem Einschnitt stellt sie sich vor, wie das Kind zur Welt kommt, aufwächst und an ihrem Leben teilnimmt.
Bis zu dem Tag, als sie die Mädchenleiche in Odense sieht und erfährt, dass diese den gleichen Namen trägt, wie "ihr Kind".

Das Buch lässt sich sehr gut lesen; der Schreibstil ist klar und flüssig. Besonders gut haben mir die dänischen Ausdrücke gefallen. Man hatte dadurch einen noch intensiveren Kontakt zum Ort des Geschehens.
Leider fehlte mir in dem Buch ein bisschen die Spannung. Von einem Thriller erwarte ich mehr Momente, die einem den Atem nehmen und fesseln. Die fehlten mir leider völlig. Die Handlung plätscherte eher so dahin. Und es kam keinen Moment im Buch, an dem ich das Buch nicht wieder aus der Hand legen wollte. Sehr schade.
Einzig die verschiedenen und zum Teil gestörten Chrakatere, sei es Maria, ihre Freundin oder den Leiter der Gerichtsmedizin, haben das Buch unterhaltsam gemacht.