der Tod ist tot

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Der Tod ist tot. Erschlagen mit einer Eisenstange beim Faschingsumzug. Den Mord an Klaus Drossmann, der sich als Gevatter Tod verkleidet hatte, soll Henning Bröhmann, seines Zeichens Kriminalhauptkommisar zusammen mit seiner Truppe aufklären. Nachdem im hessischen Bad Salzhausen jahrelang nichts schlimmeres als Falschparken und Ruhestörungen vorgefallen sind, sieht er sich nun das erste mal mit einer Mordermittlung konfrontiert. Und ist damit komplett überfordert. Zu allem Überdruss läßt ihn auch noch seine Frau Franziska allein mit den Kindern, weil sie dringend eine Auszeit braucht. Und nicht genug, sein fähigster Mitarbeiter fällt durch einen Krankheitsfall in der Familie aus. Henning, der nicht wirklich glücklich in seinem Job ist wird nun richtig gefordert... 

Selten, dass ich von einer Leseprobe eher enttäuscht war und vom Buch dann absolut positiv überrascht wurde. Doch genau das ist hier geschehen. Bei "Toter geht's nicht" handelt es sich um einen Krimi der besonderen Art, einen Kriminalfall bei dem nicht gruseln und Spannung angesagt ist, sondern Witz und Ironie und der ständig zum schmunzeln und lachen verleitet.  

Bei "Toter geht's nicht" steht nicht unbedingt die Ermittlungsarbeit im Kriminalfall im Vordergrund, mindestens genauso wichtig ist das Privatleben von Henning Bröhmann, der ja unfreiwillig zum alleinerziehenden Vater auf Zeit wurde. Seine beiden Kinder, die 14jährige Melina, sein 5jähriger Sohn Laurin und Hund Berlusconi halten ihn in Atem, vor allem die pubertierende 14 jährige Melina macht ihm schwer zu schaffen. Die Kommentare die sie so von sich gibt, scheinen mitten aus dem Leben gegriffen zu sein.

Absolut lebensnah und authentisch zeichnet er seine Figuren und erzählt mit viel Witz und (Selbst)Ironie von seinem Leben und seiner Arbeit, wobei die Beschreibung der elternselbstverwalteten Kita Schlumpfloch e. V. immer wieder für Lacher sorgt. Aber auch die Dialoge mit seinem Vater, dem ehemaligen Polizeipräsi und seiner Mutter sind zum schreien komisch. Sehr gelungen und auflockernd fand ich auch die mundartlichen Einschübe. 

Dietrich Faber hat mit "Toter geht's nicht" einen wirklich lesenswerten Debütroman geschrieben. Das Buch liest sich flüssig, die kurzen Kapitel sorgen für Abwechslung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die unerwartete Wendung am Schluss kam für mich wirklich überraschend.