Kein typischer Krimi

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c-bird Avatar

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Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer auf der Suche nach einem knallharten Krimi ist, der wird hier nicht fündig. Stattdessen wird gute Unterhaltung geboten, gepaart mit den Ermittlungen in einem Mordfall.

Das Buch dreht sich in erster Linie um den Hauptkommissar Bröhmann. Mitten in der Provinz des Vogelsbergs wird ein Mann erschlagen. Verbrechen geschehen hier in der so gut wie nie und Morde schon mal gar nicht. Somit steht Bröhmann sozusagen vor seinem ersten Mordfall. Doch nicht nur mit dieser Aufgabe muss sich der Kommissar, eine selbstbekennende Memme, auseinandersetzten. Denn ausgerechnet an diesem Tag beschließt seine Frau ihn zu verlassen. Zurück bleibt Bröhmann mit seinen beiden Kindern, der pubertierenden Melina, dem Kindergartenkind Laurin und nicht zu vergessen dem Hund Berlusconi.

Der Krimi beschäftigt sich, zumindest in der Anfangsphase in großen Teilen mit dem Alltagsstress Bröhmanns. Die Kinder, der Hund und Haushalt, dazu noch einen Mord aufklären? Das ist eindeutig zu viel für den eigentlich recht arbeitsscheuen Kommissar. Völlig überfordert stolpert Bröhmann von einer höchst komischen Situation in die nächste. Doch etwa ab der Mitte des Buches treten die Ermittlungen mehr in den Vordergrund und lassen auch ein überraschendes Ende zu.

Faber legt hier mit seinem ersten Roman viel Wert auf Witz und die Sprache. Man merkt, dass der Mann vom Kabarett kommt. Obwohl ich mich nicht so ganz mit der Person Bröhmann anfreunden konnte, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.