Der Mythos rund um die sagenumwobenen Gestaltwandler im modernen Gewand

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april1985 Avatar

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Meine Meinung

Nachdem ich den Klappentext von Touch of Ink das erste Mal gelesen habe, war klar, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss. Gestaltwandler sind für sich allein ja schon ein faszinierendes Thema, um das sich viele Mythen ranken. Umso neugieriger war ich auf die Umsetzung von Stefanie Lasthaus. Und wie ich finde, hat die Autorin einen größtenteils kurzweiligen Reihenauftakt zu Papier gebracht. Leider fehlte es vorallem am Beginn etwas an Spannung, was sich aber mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr geändert hat.

Das Buch handelt von der jungen Studentin Quinn, welche als Waise aufgewachsen ist. Seit ihrer frühen Kindheit trägt sie eine mysteriöse Tätowierung im Nacken. Als Quinn sich an der Universität von Vancouver Island einschreibt, lernt sie Student Nathan kennen, welcher sie von Anfang an fasziniert. Schnell schließt sie Freundschaft mit dem wirklich smarten jungen Mann, den eine ganz besondere Aura umgibt. Doch nicht nur Nathan scheint ein Geheimnis zu verbergen. Auch die arroganten Geschwister Blaise, die an der Uni den Ton angeben und denen Quinn von Anfang an ein Dorn im Auge ist, verhalten sich zunehmend seltsam. Zudem leidet Quinn seit ihrem Umzug nach Vancouver Island immer häufiger an beängstigenden Visionen und Ohmachtsanfällen. Quinn beginnt nachzuforschen und stellt bald fest, dass irgendwie alles in Zusammenhang mit ihrem geheimnisvollen Tattoo zu stehen scheint.

Stefanie Lasthaus hat mit Vancouver Island ein wirklich tolles und passendes Setting für ihre Gestaltwandler-Saga gewählt. Ich habe mich dank ihrer schönen Beschreibungen schnell in der Welt eingefunden. Auch mit Quinn habe ich mich sofort angefreundet. Sie hat einfach so eine sympathische Art und ein wirklich einladendes und hilfsbereites Wesen. Dass ihre Vergangenheit jede Menge Rätsel aufgibt, macht Quinn zudem zu einem wirklich spannenden Charakter mit Tiefgang, mit dem ich einfach mitfiebern musste, was mich jetzt auch zu dem Punkt bringt, der mir leider weniger gefallen hat. Die Geschichte bzw. Quinns Geschichte war nämlich leider ziemlich vorhersehbar. Ich wusste recht schnell, wo das Abenteuer hinführen wird und was hinter der Tätowierung steckt. Auch hat sich die Handlung gerade zu Beginn sehr in die Länge gezogen. Nichts desto trotz habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Stefanie Lasthaus hat eine sehr einnehmende, lockere und leichte Art zu erzählen, die einem nur so durch die Seiten fliegen lässt. Insbesondere die Erklärungen und Fakten zu den Wandlern und deren Geschichte fand ich unglaublich gut in die Story eingearbeitet und haben ihr einen wunderbar authentischen Touch verliehen. Gegen Ende wird das Buch dann schlagartig rasant und gipfelt in einem großartigen Finale, nach dem ich einfach nur weiter lesen wollte.

Knisternde und prickelnde Romantik findet ihr im Buch natürlich auch. Die Liebesgeschichte wirkt dabei alles andere als aufdringlich. Im Fokus steht eindeutig das Thema rund um die Wandler, die verschiedenen Tribes und deren Bedeutung in der Vergangenheit und Gegenwart.

Trotz einiger kleiner Kritikpunkte kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Die Idee hat mich überzeugt und macht die Schwächen in der Umsetzung voll und ganz weg.

Fazit

Touch of Ink ist ein Buch, welches den Mythos der Gestaltwandler aufleben lässt und uns mit Vancouver Island ein wirklich tolles und interessantes Setting bietet. Stefanie Lasthaus' Grundidee hat mich total überzeugt und ich fand die Story trotz einiger Längen in der ersten Hälfte super zu lesen. Klare Leseempfehlung!