Es fehlt ein bisschen was

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Inhalt
Für ihr Studium zieht Quinn nach Vancouver Island. Endlich weg von ihrer Vergangenheit, die eigentlich nicht so schlimm ist. Aber trotzdem. Denn seit Monaten hat sie Visionen und Wutausbrüche. Und das hat sie nicht nur alle Freundschaften gekostet, auch ihre Beziehung zu ihren Adoptiveltern ist etwas angeschlagen. Bei ihrer Schwester will sie endlich neuanfangen und die Visionen hinter sich lassen. Leichter gesagt als getan, denn anstatt aufzuhören werden sie immer stärker. Aber warum? Hat das seltsame Tattoo in ihrem Nacken etwas damit zu tun? Quinn hat es schon seitdem sie denken kann, kennt aber nicht die Bedeutung dahinter. Schon vor ihrem Studienbeginn trifft sie auf Nathan, der eine seltsame Anziehung auf sie ausübt. Und auch Nathan fühlt sich von ihr angezogen. Aber er hat etwas zu verbergen. Und sein Geheimnis hat vielleicht mehr mit Quinn zu tun als beide ahnen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Stefanie Lasthaus schreibt sehr bildhaft und fantasievoll und ich hatte die Orte sofort vor mir. Sehr angenehm zu lesen ohne über unbekannte Wörter zu stolpern.
Das Civer finde ich einen echten Traum. Diese rote Pflanze im Mittelpunkt und das ansonsten schwarze Cover fällt einem einfach sofort ins Auge.

Quinn mochte ich eigentlich ganz gerne. Ihre Visionen waren interessant und ich hatte sofort das Bedürfnis mehr darüber zu erfahren. Ich wollte wirklich ein Abenteuer mit ihr erleben und mitbekommen, was in ihr vorgeht. Sie war manchmal sehr lustig und abenteuerfreudig, aber leider an manchen Stellen etwas zu naiv. Und das hat sie gleichzeitig auch ein bisschen nervig gemacht. Ihre Denkweisen waren manchmal etwas zu viel, zu weit gedacht und viel zu überstürzt. An manchen Stellen im Buch war das einfach zu viel von allem und ich konnte nur die Augen verdrehen. Aber trotzdem habe ich mitgefiebert, wollte ihre Geheimnisse erfahren und wissen, was in ihr vorgeht. Ich sehe in ihr eindeutig sehr viel Potential, das im 2. Band hoffentlich noch etwas ausgebaut wird. Sie ist nämlich auch mutig und sehr liebevoll.
Zu Nathan konnte ich erst zum Ende des Buches hin eine leichte Beziehung aufbauen. Für mich war es etwas nervig zu lesen, dass er keine eigene Meinung hatte. Er war ein richtiges Vatersöhnchen, das die ganze Zeit die Antworten seines Vaters nachgeplappert hat. Für mich gab es erst eine späte Wandlung, die ihn aber dann doch etwas an mein Herz wachsen lässt. Trotzdem war ich etwas enttäuscht von ihm.

Der Anfang des Buches ist ziemlich zäh und fast schon langweilig. Es passiert erstmal eine ganze Weile nichts bis ab ca. Seite 150. Danach steigert es sich doch kontinuierlich bis zu einem packenden Ende, das mich echt mitgenommen hat. Nachdem ein paar Geheimnisse aufgedeckt wurden und die Grundidee der Story klar wurde, hat es mir gut gefallen.
Die Idee fand ich toll. Tribes. Menschen, die sich in Tiere verwandeln konnten. Das fand ich super. Auch, dass die Autorin nochmal Augenmerk auf die Geschichte der Tribes gelegt hat und dem Leser das ganze Thema so etwas näher gebracht hat. Es war präsent und ich wollte echt gerne mehr über alles herausfinden. Rituale, Geschichte, eigentlich wollte ich alles in mich aufsaugen. Das ist ein großer Pluspunkt. Auch, weil ich die Idee doch sehr neu und gut ausgearbeitet fand.
Die Gefühle und die Anziehung zwischen den beiden war für mich schon manchmal spürbar, aber dafür dass es als so besonders beschrieben wird hätte ich mir etwas mehr Romantik und Prickeln gewünscht. Ihre Beziehung kommt mir etwas zu kurz. Das was rüberkam hätte man auch gut als enge Freundschaft betiteln können.
Der Plottwist hat nochmal Spannung in die Handlung gebracht und ich habe auch mitgerätselt, was überhaupt los ist.
Das Ende hat doch nochmal viel für mich rausgerissen. Es hat mich berührt und eindeutig Lust auf mehr gemacht. Ich habe die letzten 250 Seiten in einem Rutsch durchgelesen und mir nach dem Cliffhanger sofort Band 2 bestellt.

Fazit
Ein bisschen mehr Gefühl, ein bisschen tiefere Charaktere und einen Deut spannendere Handlung hätten das Buch perfekt gemacht. Eine interessante Grundidee, die noch viel Potential in sich hat. Ein lesenswertes Buch. Ich freu mich schon sehr auf Band 2 (30.06.2021), den ich mir bereits vorbestellt habe.