Guter Start, gutes Ende - in der Mitte etwas zu ruhig

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rikaswunderbareweltderbücher Avatar

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Eine schöne und in sich gelungene Geschichte, die etwas Zeit gebraucht hat.

Kurz zum Setting: Quinn ist zu ihrer Schwester gezogen und möchte in Nanaimo einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Doch ihre "Attacken", die sich für sie wie Visionen anfühlen, werden immer schlimmer. Durch Nathan wird sie schon bald in einer ganz neue Welt geführt, die für sie einen Wendepunkt im Leben darstellen wird. Als sie erfährt, dass sie eine "Verbotene" ist, also sowohl ein Tierwandler wie auch ein Sängertalent ist, will sie nichts lieber als sich sofort zu verwandeln. Doch die neuen Fähigkeiten bergen Gefahren, die sie noch nicht einschätzen kann.

Ich finde die ersten Kapitel des Buches bauen eine Spannung auf, die einen zum weiterlesen treibt. Nach den ersten drei Kapiteln flacht dies jedoch sofort ab und es wird sich mehr auf das World-Building konzentriert. Für mich ist jedoch zu lange zu wenig passiert, erst ab der Hälfte des Buches wurde es dann wieder etwas aufregender. Es gab ein paar Aufhänger, die aber nicht stark genug für mich waren.
Ich muss auch sagen, dass es ziemlich früh klar war, was Quinn ist und was wohl das Problem daran sein könnte. Gerade auch Quinns Ungeduld am Ende, nicht mal einen einzigen Tag warten zu können, fand ich dann doch etwas unglaubwürdig. Dafür hätte der Drang sich zu verwandeln dann noch etwas mehr beschrieben werden müssen. An einigen Stellen wurde Quinns Charakter dadurch zu flach und ich habe etwas den Bezug zu ihr verloren.

Ich fand es jedoch sehr angenehm, dass es durch Nathan immer mal wieder einen anderen Blickwinkel auf die Dinge gab, der Wechsel zwischen Quinn und Nathan hat mir gut gefallen. Auch die gesamte Idee mit mehreren Tribes zu arbeiten und politische Spannungen zwischen ihnen aufzubauen, hat mich angesprochen. Die Geschichte der Tribes wäre sicher auch noch mal interessant und ich hoffe hier auf tiefere Einblicke im zweiten Band.

Insgesamt ist am Ende des Buches noch mal so einiges passiert, was als Cliffhanger dient. Ich hätte mir gewünscht, schon etwas früher im Buch etwas von dieser Intensität zu sehen. Der Angriff durch einen fremden Tribe war für mich tatsächlich überraschend und hat der Geschichte einen super Twist gegeben. Am letzten Tag wollte ich das Buch dann aber gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es ausgeht!

Aus diesem Grund kann ich das Buch jedem empfehlen, der auf eine etwas leichtere Unterhaltung aus dem Bereich der YA-Bücher steht und sich gerne auch mal in eine andere Welt entführen lässt.
Der Gesamteindruck ist also positiv und ich freue mich auch schon auf den zweiten Band.