Zwiegespaltener Auftakt

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Touch of Ink von Stefanie Lasthaus
Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich tue mich auch jetzt schwer eine Bewertung abzugeben.
Die Story wird wechselseitig von den beiden Hauptpersonen, Quinn und Nathan, erzählt. Dieses Hin und Her vollzieht sich für mich komischerweise auch bei vielen anderen Dingen (was wahrscheinlich nicht geplant war). Es beginnt auf den ersten Seiten richtig spannend, was auch Teil der Leseprobe war, gleitet dann aber in das „tägliche Leben“ von Quinn und Nathan ab. Es wird viel erklärt, Informationen und Nebenfiguren werden eingefügt und die Geschichte tröpfelt so dahin. An anderer Stelle passiert etwas, man hat aber keine Hintergrundinformationen und kann nicht wirklich nachvollziehen, was gerade passiert. Wirklich Spannendes ereignet sich in den ersten beiden Dritteln des Buches nach meiner Meinung aber nicht, dabei ist der Schreibstil aber flüssig und angenehm zu lesen. Die Figuren, auch die Nebenfiguren, waren interessant aufgebaut. Manchmal für meinen Geschmack aber etwas überzogen, bspw. die Schwester, die über-übervorsorglich war. Die Uni-Queen als Stinkstiefel plus. Sam, der ruhende Pol.
Ich habe selten so lange gebraucht ein (im Umfang vergleichbares) Buch zu lesen. Ich habe es immer wieder weg gelegt, weil ich kein Interesse mehr am Fortgang der Geschichte hatte. Meine Gedanken schweiften beim Lesen zu anderen Sachen ab. So habe ich, statt weiterzulesen, tatsächlich nach dem Ort gegoogelt, da ich noch nie etwas von dieser Stadt gehört hatte. Wenn ich wieder nach dem Buch gegriffen habe, hat mich der Schreibstil andererseits wieder dazu gebracht für eine gewisse Zeit am Ball zu bleiben. Irgendwann im letzten Drittel des Buches steigt die vorher fehlende Spannung sprunghaft an und endet mit einem offenen Ende, was natürlich neugierig auf Band 2 macht.
Das Buch lässt mich zweigespalten zurück. Es war nicht schlecht. Ich hatte aber aufgrund der Leseprobe mehr Spannung erwartet und war daher enttäuscht. Das Ende war klasse, aber der Weg dahin etwas mühsam. Die Autorin kann schreiben, jetzt muss sie für mich nur noch einen Weg finden, den Spannungsbogen früher aufzubauen und zu halten. 3 Sterne.