Berührend

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emmmbeee Avatar

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Viele Fragen quälen Georg Himmel, als er sich nach einigen äußerst seltsamen SMS im Corsa seiner Mutter auf den Weg macht, um vorerst zumindest seinen Vater zu suchen. Gerade dient er seinem besten Freund in Istrien als Treuzeuge, als er die – vielleicht irregeleiteten Nachrichten – empfängt. Ihn überfallen Ängste und Erinnerungen, positive und negative, Sorge um die Ehe seiner Eltern, Vaters Gesundheit. Realität mischt sich mit Vermutungen und Befürchtungen. Welchen Täuschungen ist er in der Vergangenheit unterlegen? Von einer Autobahnraststätte zur nächsten geht es, man könnte das Werk ein Roadmovie quer durch Europa nennen.
À propos Himmel: Der Familienname wurde wohl nicht einfach so vom Autor gewählt, denn der Hauptprotagonist interessiert sich sehr für den nächtlichen Himmel und die sichtbaren Gestirne.
Ich muss gestehen, dass ich lange nicht so recht in den Roman hineinfand. Auch die Spannung baute sich für mich noch nicht von Anfang an auf. Dann jedoch hielt sie mich in Atem. Mir gefällt der Erzählton, die fließende, später stürmisch tosende Sprache bis zum überraschenden Ende. Naja, gar so überraschend ist die Auflösung eigentlich nicht, hat Georg doch bereits geahnt, was der Grund für das Verschwinden des Vaters und die Fröhlichkeit in der Stimme seiner Mutter bedeuten.
Ein ernsthafter Text, tief gehend, der bestimmt seine Leser findet, wenn es auch kaum die breite Masse sein wird. Denn bereits die Covergestaltung lockt nicht gerade die Blicke auf sich.