Ein Buch, das mich ratlos zurückläßt

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klaus_bücherfan Avatar

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Der Roman „Trabant“ von Stefan Sommer läßt mich ein wenig ratlos zurück. Die gut 220 Seiten hinterlassen kein eindeutiges Pro- oder Contra-Gefühl zu diesem sicher ungewöhnlichen Buch. Der Protagonist Georg ist zur Hochzeit seines besten Freundes. Er bekommt von seinem Vater eine SMS, die er so interpretiert, dass der Vater eine Affäre hat und sich daher vielleicht von seiner Frau trennen wird. Georg verläßt die Hochzeitsfeier, nimmt sein Auto und fährt los, zu den Eltern. Die vielen hundert Kilometer könnten jetzt Auftakt zu einer Art „Roadbook“ sein. Aber Autor Sommer wählt einen Schreib- und Erzähstil, der so ungewöhnlich ist, dass er - zumindest auf mich - eher vom Lesen abhält. Ja, es werden interessante und ungewöhnliche Episoden aus Georgs Leben eingespielt. Das sind gute Ideen, die aber wenig überzeugend oder gar spannungsbezogen erzählt werden. Irgendwie ist alles auf einer Art Nulllinie. Die Gespräche mit seinem Freund Vedad sind dann zumindest eine willkommene Abwechslung. Auch sind bedenkenswerte Symboliken im Buch zu finden, wie etwa die Szene mit den Rabenvögeln im Schlafzimmer des elterlichen Ferienhauses. Dies hat zumindest dazu beigetragen, das Buch mit einer gewissen Lesefreude immer wieder zur Hand zu nehmen.
Das Cover finde ich persönlich eindringlich, aber auch bedrohlich. Es ist gut gezeichnet.