Was war das denn?!

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jollybooktime Avatar

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Ihr hattet bestimmt schon mal einen Traum, aus dem ihr erwacht seid und euch dachtet: Was war das denn?! Das ergibt ja alles gar keinen Sinn. – So ähnlich geht es mir nach „Trabant“ von Stefan Sommer.

Georg Himmel soll in wenigen Stunden als Trauzeuge die Hochzeit seines Freundes Vedad begleiten. Als er eine kuriose SMS von seinem Vater erhält, aus deren Inhalt Georg schließt, sein Vater habe eine Affäre, reist er überstürzt aus dem Grand Hotel in Kroatien ab, um seinen Vater vor einem möglicherweise großen Fehler zu bewahren. Im Kleinwagen macht er sich auf den Weg von Kroatien nach Deutschland und malt sich auf der langen Fahrt die absurdesten Szenarien aus. Sind seine Eltern nicht die, für die er sie bislang gehalten hat? Gibt es Hinweise, dass es sich gar nicht um eine Ehekrise handelt, sondern dass die beiden sich umbringen wollen? Oder ist sein Vater eventuell ein gesuchter Agent? Er zerdenkt und zerzweifelt sich und seine Eltern, was sowohl zu skurrilen als auch lustigen Passagen führt.

Georg begibt sich auf eine gedankliche Zeitreise und „ohne, dass er das sonderlich will, tastet sein Hirn schon die nächste Erinnerung nach Beweisstücken für eine Ehekrise der Eltern ab, die ihm entgangen sein könnte“. Schon als Kind lebte er auf einer tektonischen Platte mit der Angst, er könne der Auslöser eines Bebens sein, das zur Katastrophe führt. Jedes Unglück, das ihm widerfährt – und sei es auch noch so klein – sieht er als umgehende Bestrafung des Universums.

Der Einstieg in diesen Roman war mühsam, doch sobald er an Fahrt aufnimmt, steigt auch das Lesetempo. Wer durchhält, bekommt eine schräge, aber amüsante Geschichte serviert, an deren Ende ich dennoch nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll.