Buch ohne Grenzen

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tochteralice Avatar

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Ich hatte mich zunächst gewundert, warum nicht auf dem Titel eine Kategorisierung wie "Roman" oder "Novelle" angegeben ist. Doch als ich die Lektüre aufnahm, wurde mir schnell klar, dass eine solche Eingrenzung für dieses Werk unpassend wäre. Dazu kommt, dass die Handlung sich fernab von Raum und/oder Zeit, wie wir es kennen, vollzieht.

Worum es geht: Der junge Joe, ein Freund von Comics diverser Art, vernimmt einen Ruf vom Hof seines Hauses, wo er Treacle Walker kennenlernt, mit dem er einen merkwürdigen Tauschhandel vollzieht, wodurch sich ihm seine Augen - mit denen er ohnehin schon Probleme hat - und Sinne für neue Welten bzw. Sphären öffnen. Vielleicht auch "nur für neue Begegnungen, denn neben Treacle Walker trifft er auch Thin Amren und irgendwann auch sich selbst in einer zweiten Ausgabe.

Seine neuen Bekanntschaften sitzen - je nach individuellen Bedürfnissen - im Kamin oder draußen im Feuchten und schwadronieren Verwirrendes. Auch übereinander, man könnte es als eine Art fantastischen Klatsch bezeichnen.

Alle Akteure fallen dadurch auf, dass sie ausgesprochen erklärungsunfreudig sind. "Machs halt" oder "es ist eben so" sind Wendungen, die in den Dialogen der Figuren nicht selten vorkommen. Für mich war das wenig hilfreich, denn das Wesen der Dinge eröffnete sich mir nicht. Als Leserin die äußerst selten zu Fantasy greift, lautet meine Erkenntnis nach der Lektüre des Buches: Fantastisches ist etwas für sehr kluge oder sehr flexible Leser. Ich bin beides nicht. Jedenfalls nicht in der HInsicht, die hier vonnöten ist. Interessant war es aber trotzdem!