Eine wundersame Geschichte

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obilot Avatar

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Das Büchlein mit seinen knapp 160 Seiten ist schnell zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind alle recht kurz gehalten und die Seiten großzügig beschrieben. Eine Lektüre für einen Abend.

Rein äußerlich ist der Roman wie ein Märchenbuch aus vergangenen Zeiten gestaltet, was mich sofort angesprochen hat. Eine romantische Landschaft hinter einer Silhouette eines Kopfes, sehr kreativ. Genauso märchenhaft gestaltet sich dann auch der Inhalt des Werks.

Ein Lumpensammler tauscht mit dem Jungen Joe ein Töpfchen und einen Reibstein gegen einen alten Schlafanzug und einen Schafsknochen. So seltsam dieser Tausch anmutet, so wundersam geht die Geschichte auch weiter. Anscheint verleihen die getauschten Dinge dem Jungen magische Fähigkeiten. So macht er u. a. im Laufe dieser kurzen aber fantastischen Handlung Bekanntschaft mit einem Sumpfmenschen, die Figuren aus seinem geliebten Comic springen aus dem Heft und sein eigenes Haus erscheint im Comic, sogar mit einer Kopie seiner Selbst wird er schließlich konfrontiert. Ein Sammelsurium der Kuriositäten.

Wie es in Märchen so üblich ist bleibt vieles im Unklaren. Wir erfahren, dass sich die Geschichte in England abspielt, erfahren aber weder zu welcher Zeit, noch das Alter oder die genaueren Umstände des Jungen, auch nicht warum er ganz alleine in einem Haus wohnt.

Außerdem werden in dem Roman viele Reime verwendet und eine ganze Reihe nicht alltäglich gebräuchlicher Wörter, wie z. B. Quirl für Strudel, beglubschen für ansehen, furibunt für aufgeregt und viele mehr. Diese Sprache macht die Verständlichkeit des Textes nicht immer einfach, fördert aber seine Eigenartigkeit und seinen mysteriösen Charakter.

Mir hat diese kleine Novelle mit seinem ganz Eigenwilligkeit sehr gut gefallen. Eine wundersame Fantasiegeschichte für Erwachsene. Und trotz seiner Kürze kein Buch das man einfach so nebenbei liest, sondern das die ganze Aufmerksamkeit fordert.