Überbewertet und enttäuschend

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thirteentwoseven Avatar

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Bei demBuch "Treacle Walker - Der Wanderheiler" habe ich mich von der gut geölten Marketingstrategie zum Lesen verleiten lassen. Das Buch oder besser Büchlein war auf der Shortlist für den Booker Preis 2022. Der Autor Alan Garner wird als wichtigster britischer Fantasie- Autor seit Tolkien angepriesen.
Die Geschichte um den jungen Joe Coppock, der ein zurückgezogenes Leben irgendwo im britischen Nirgendwo lebt und durch die Begegnung mit dem Wunderheiler aus seiner beschaulichen Welt in andere Dimensionen gerät, hat mich jedoch nicht überzeugt und sogar gelangweilt.
Treacle Walker spricht in Rätseln und nicht nur der junge Joe, weiß nicht, was er meint, sondern auch ich fragte mich, was soll der ganze Hokuspokus und die Sprücheklopferei. Joe tauscht bei Walker zwei Gegenstände ein und öffnet damit für sich die Tür in andere Welten. Man möchte meinen ein Delirium wie im Drogenrausch beginnt. Joe sieht und bewertet Dinge anders, sogar sich selbst. Meine Interpretation: Der kleine Joe ist ein Autist, der in seiner ganz eigenen Welt lebt und durch die Begegnung mit dem Wunderheiler in andere Welten vordringt und sogar einen kurzen Blick aus anderer Perspektive auf sich selbst werfen kann. Ob er geheilt wird, bleibt offen.
Die 18 Kapitel sind z. T. kurz, zusammenhangslos und mirakulös. Eigenwillige Wortschöpfungen erschweren das Verständnis.
Insgesamt hat mir die Geschichte nicht gefallen, sie war langweilig und zum Teil unverständlich. Dass das Buch so gelobt wird, verstehe ich nicht. Von mir gibt es keine Leseempfehlung.