Cape Cod - nicht nur Idylle

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bavaria123 Avatar

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Ach, so ein schönes Cover. Da träumt man vom Sommer am Strand. Oder sollte man eher die dunklen Wolken betrachten?

Die Autorin Adrienne Brodeur ist mir bekannt durch ihr Buch "Wild Games", welches mich fasziniert hat. So war ich gespannt auf das aktuelle Werk "Treibgut".

Wir Lesenden werden mitgenommen nach Cape Cod und lernen dort die Familie Gardner kennen. Zunächst ist da Adam, der knapp 70jährige Familienvater. Ein Meeresbiologe, der sich besonders auf Wale spezialisiert hat, manisch-depressive Schübe erleidet und seit vielen Jahren Witwer ist.
Sein Sohn Ken ist ein erfolgreicher Immobilienmakler, Vater der Zwillingsmädchen Tessa und Frannie und Mann von Jenny.
Auf sein Wohlwollen ist Abby angewiesen, seine 3 Jahre jüngere Schwester. Eine feinsinnige Künstlerin, die von ihrem Geliebten ein Kind erwartet.
Und dann ist da noch Steph Murphy, junge Mutter eines Sohnes, die gerne ihre Familiengeschichte aufklären möchte.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht dieser Personen geschrieben und man erkennt früh, dass keine paradiesischen Zustände an diesem schönen Ort herrschen.
Die Charaktere sind facettenreich gewählt und gut erdacht.
Ganz wunderbar empfinde ich die Beschreibungen der Natur, da sehe ich vieles bildhaft vor mir.

Adrienne Brodeur hat einen sehr angenehmen, lebendigen, manchmal poetischen Schreibstil, der dem Buch einen kurzweiligen Charme gibt.

Es werden viele Seiten einer verstrickten Familiengeschichte angesprochen, mit Träumen und Hoffnungen, aber auch mit Schmerz und ausgesprochenen oder verschwiegenen Verletzungen.

Der Autorin ist ein vielschichtiger, gut unterhaltender Roman gelungen, den ich gerne gelsen habe und der auch noch in meinen Gedanken Nachhall findet. Ich vergebe gerne die volle Sternanzahl und empfehle das Buch nicht nur als Sommerlektüre.