Ein leider doch nicht großartiger Roman
Auf den ersten 360 Seiten dieses 460 Seiten langen Romans werden die Charaktere dieser Familie und ihre Geheimnisse auf sehr gelungene Art und Weise entwickelt, so dass die Lesenden mit jeder einzelnen Figur mitfühlen können. Insbesondere die Darstellung des Vaters und seine Innensicht auf seine bipolare Störung ist äußerst bemerkenswert. Der Ort des Romans, Cape Cod, wird wunderbar lebendig - fast spürt man die Meeresbrise und hört die Vögel singen. Adrienne Brodeur hat einen großartigen Schreibstil, der die Lesenden in die Geschichte eintauchen lässt, eine Sogwirkung für die sich zuspitzende Geschichte hat und süchtig macht.
Leider ändert sich das auf den letzten 100 Seiten. Plötzlich reden und verhalten sich die Personen klischeehaft, es werden platte Wendungen eingefügt und unnötig häufig auf den längst überholten Wahlkampf 2016 zwischen Clinton und Trump Bezug genommen. Die Geschichte bekommt etwas Eiliges, Hektisches und die komplexen Figuren werden flach und eindimensional. Die getroffenen Entscheidungen wirken übertrieben pädagogisierend, voreilig, banal und, ja, leider auch dümmlich.
Auf mich wirkt es so, als sei der Roman im Wahlkampf 2016 angefangen worden, hat dann zu lange unvollendet in der Schublade gelegen und wurde 2023 mit heißer Nadel schnell zu Ende gestrickt, denn die politische Hintergrundgeschichte hatte sich längst überholt. Meiner Meinung nach hätte es dem Roman besser getan, die eh unwichtige politische Geschichte zu löschen und die Familiengeschichte zu einem würdigeren Ende zu bringen.
Leider ändert sich das auf den letzten 100 Seiten. Plötzlich reden und verhalten sich die Personen klischeehaft, es werden platte Wendungen eingefügt und unnötig häufig auf den längst überholten Wahlkampf 2016 zwischen Clinton und Trump Bezug genommen. Die Geschichte bekommt etwas Eiliges, Hektisches und die komplexen Figuren werden flach und eindimensional. Die getroffenen Entscheidungen wirken übertrieben pädagogisierend, voreilig, banal und, ja, leider auch dümmlich.
Auf mich wirkt es so, als sei der Roman im Wahlkampf 2016 angefangen worden, hat dann zu lange unvollendet in der Schublade gelegen und wurde 2023 mit heißer Nadel schnell zu Ende gestrickt, denn die politische Hintergrundgeschichte hatte sich längst überholt. Meiner Meinung nach hätte es dem Roman besser getan, die eh unwichtige politische Geschichte zu löschen und die Familiengeschichte zu einem würdigeren Ende zu bringen.