Eine sehr beeindruckende Familiengeschichte

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Die Familiengeschichte der Familie Gardner ist sehr vielschichtig, der Vater Adam, ein international anerkannter Meeresbiologe, steuert auf seinen siebzigsten Geburtstag zu. Adam ist manisch depressiv. Er möchte vor seinem Geburtstag noch einmal eine weitreichende Entdeckung zum Gesang der Wale veröffentlichen. Hierzu ändert er die Medikation seiner Medikamente, wodurch sich sein Krankheitsbild aber erheblich verschlechtert. Adam hat zwei Kinder, einen Sohn Ken und eine Tochter Abby, deren Mutter Emily bei Abbys Geburt starb. Beide leiden an ihrer Kindheit mit dem alleinerziehenden Vater, und obwohl sie als Kinder wie Kletten aneinanderhingen, sind sie jetzt als Erwachsene bitter zerstritten. Ken ist verheiratet mit Jenny, einer Tochter aus vermögendem Hause. Um sich aus der finanziellen Abhängigheit zu lösen, hat Ken Pläne, um seine Unabhängigkeit zu erreichen. Er hat außerdem politische Ambitionen. Es ist das Jahr 2016, in dem eine neue Präsidentschaftswahl anstand. Abby ist Künstlerin. Sie bewohnt das einstige Atelier ihrer Mutter. Hier malt sie mit großem Erfolg und Anerkennung.

Das Buch ist eingeteilt in kurze Kapitel, in welchen die Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen. Nun kann man sich sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. In Ken mit seinem Machtstreben, der sein bisheriges Leben mit Hilfe eines Therapeuten aufarbeiten möchte. Der Therapeut hat mir gut gefallen. Er erkennt die Probleme Kens, kann ihn aber nicht erreichen, da dieser in seiner eigenen Welt gefangen ist. Jenny, Kens Frau, steht hinter ihm und hält ihm den Rücken frei, vor allem für seine politischen Ambitionen.

Alles läuft auf die Vorbereitungen von Adams 70. Geburtstag hinaus. Abby malt ein Bild für ihn, das die Geschichte ihrer Familie erzählt. Ken bastelt für den Vater das Modell eines repräsentativen Alterswohnsitzes und Jenny leitet die Organisation. Die beiden Töchter von Ken und Jenny wollen für den Großvater ein Lied schreiben und vortragen.

Mit dem Auftauchen einer jungen Frau wird alles durcheinandergewirbelt. Sie nähert sich der Familie langsam an, um sich schließlich als Halbschwester erkennen zu geben.

Bei der Geburtstagsfeier kommt es zum Eklat, und jetzt sind alle aufgefordert, sich neu zu ordnen und ihren eigenen Weg zu finden.

Vielen in der Familie habe ich mich verbunden gefühlt. Für Adam, den alternden Wissenschaftler, hoffe ich, daß er mit sich ins Reine kommt und sein Leben in Ruhe führen kann.

Ken hat mein ganzes Mitgefühl. Er leidet an seiner Kindheit. Man möchte ihn schütteln und ihm wünschen, daß er seine Familie retten kann und endlich die Ratschläge seines Therapeuten befolgen wird.

Abby wird ihren Weg finden. Sie ist stark und hat ihre beste Freundin Jenny und ihre Halbschwester Steph an ihrer Seite.

Dies ist ein Buch, das ganz hervorragend erzählt, wie eine nach außen hin gut funktionierend erscheinende Familie von Problemen zerrissen ist. Die Autorin hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben, das zum Nachdenken anregt und das mich noch lange beschäftigen wird. Dieses Buch hat eine absolute Leseempfehlung verdient.