Familienidylle aus den Fugen
Erneut fesselt Adrienne Brodeur ihre Leserschaft mit ihrer eingehenden Sprache und gelungenen Kapitelsprüngen. Durch die verschiedenen Charaktere der Familie Gardner wird man in den Roman gezogen und verspürt eine Dringlichkeit zu erfahren, wie die Stricke zusammenlaufen werden. Dass diese Familie nicht nur ein Geheimnis in sich trägt, wird schnell klar, wenn schon zu Beginn Adam, der Vater, seine benötigten Medikamente absetzt, um einen letzten großen Durchbruch in der Meeresforschung zu erzielen. Ken, sein erfolgreicher Sohn, erscheint nicht wirklich sympathisch und sein Geschäftsgebaren eher profitoptimierend als ehrlich. Neben der schwangerer und eher erfolglosen Künstlertochter Abby taucht- zunächst nur für den Leser- noch eine bisher unbekannte Tochter Steph auf, somit ist die Familiengeschichte schon sehr gut gewürzt. Brodeur beschreibt die Umgebung von Cap Cod sehr eindrücklich und erfahrbar und gerade die Sichtweise von Abby nimmt einen mit in die schöne raue Landschaft. Dieser Familienroman zeugt von unterschiedlicher Zerrissenheit , persönlichen Bedürfnissen und einer Vergangenheit, die eigentlich niemals ruht.