Kleine Monster

Kleine Monster, so hat der alleinerziehende Vater seine beiden Kinder früher genannt. Und so heißt das Buch auch im Original. Schade, dass in der deutschen Übersetzung dann ein völlig anderer Titel gewählt wurde.
Das Cover finde ich wirklich wunderschön, v.a. die tolle Farbgestaltung gefällt mir sehr.
Der Autorin ist es gelungen, die Strukturen und Teilaspekte einer toxischen Familie, in der sich tiefe Abgründe aus Kindheitstagen verbergen, nach und nach zu entwirren und aufzudecken. Durch die Perspektivwechsel der einzelnen Kapitel ist es leicht für den Leser, sich in die verschiedenen Protagonisten hineinzuversetzen. So gelingt es einem, ihren Antrieb und ihr Seelenleben besser zu verstehen, auch wenn diese sich nicht unbedingt mit dem eigenen Wertesystem decken.
Einen Punkt Abzug gibt es für die übertriebene Klischeedarstellung der starken Frauen. Das war definitiv zu viel des Guten! Außerdem kam mir die Darstellung der bipolaren Persönlichkeitsstörung, unter der einer der Protagonisten leidet, zu kurz. Man findet es eher lustig als dass man mit dem schwer Erkrankten leidet.
Insgesamt eine Leseempfehlung von mir!