Psychodrama einer Familie

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chris70 Avatar

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Das Buchcover mit der abgebildeten Landschaft gefällt mir sehr gut. Der Klappentext weckte großes Interesse.
Im Buch erzählen sechs Menschen, die familiär miteinander verbunden und doch so weit voneinander entfernt, in einzelnen Kapiteln ihre Sichtweise.
Da gibt es Adam, den Vater, ein bekannter Walforscher, der kurz vor seinem 70. Geburtstag steht und absichtlich in die nächste psychiatrische Episode rutscht. Ken, der Sohn, der für das Abgeordnetenhaus kandidiert und seit jeher das Gefühl hat sich immer allen beweisen zu müssen. Jenny, seine Frau, wiederum hat alle ihre Ideale aufgegeben, um eine gute Mutter und Ehefrau zu sein und sich dabei selbst verloren. Abby, Adams Tochter scheint endlich den Durchbruch in der Künstlerwelt zu schaffen und ist zudem von einem verheirateten Mann schwanger. Und dann gibt es noch Steph, die gerade erfahren hat, dass sie die uneheliche Tochter von Adam ist und nach ihren Wurzeln sucht.
Die Hauptfiguren werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Wohnumgebung detailreich dargestellt. Die Gefühlswelt der Hauptfiguren mit ihren unterschiedlichen emotionalen Belastungen werden sehr gut herausgearbeitet.
Ein sehr flüssig zu lesendes emotionsreiches Buch, welches sehr gut beschreibt, wie ein Familiengefüge durch nicht bearbeitete psychische Belastungen immer mehr auseinanderbrechen kann.
Empfehlenswert!