Verworrene Geheimnisse

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sophie h. Avatar

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Der siebzigste Geburtstag von Adam Gardner steht kurz bevor. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden, denn Adam Gardner ist nicht irgendwer. Adam ist bzw. war Professor und hat sein Leben dem Wal verschrieben. So träumt er immer noch davon, den Gesang der Wale zu entziffern. Sind die Walgeräusche nur bloße Grunz- und Rülpsgeräusche oder singen Wale ganze Opern? Adam glaubt fest an Letzteres und den Beweis möchte er pünktlich zu seinem Geburtstag antreten, um damit endlich die Berühmtheit zu erlangen. Sein Problem: Er leidet unter einer bipolaren Störung. Nimmt er immer brav seine Medikamente, ist alles in Ordnung. Aber die Medikamente machen ihn müde, sodass er nicht arbeiten kann. Also lässt er sie weg und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Aber die Geschichte handelt nicht nur von Adam, sondern auch von seinen Kindern Ken und Abby, die Adam alleine großgezogen hat, weil seine geliebte Frau kurz nach Abbys Geburt plötzlich verstorben ist. Aber hat Adam seine Frau wirklich so sehr geliebt? Oder wie kommt es, dass plötzlich ein weiteres Kind auftaucht, von dem bis dato niemand gewusst hat?
Das Buch strotzt nur so von verworrenen Geheimnissen. Niemand hat kein Geheimnis in petto. Schade, dass man als Leser sehr schnell die Geheimnisse durchschaut. Auf ein Überraschungsmoment wartet man vergebens. Die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Sicht einer Figur erzählt. Aber die Spannung, die üblicherweise aufkommt, wenn eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, blieb hier aus. Das Buch ist zwar nett zu lesen, aber die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle blass und ich konnte mich mit keiner Figur identifizieren. Eine Entwicklung der Figuren findet nicht statt.
Sehr gut gefallen hat mir das Cover: zwei spielende Kinder am endlosen Strand. Die Farbgebung weißt schon darauf hin, dass sich etwas zusammenbraut. Der Titel „Treibgut“ hat sich mir überhaupt nicht erschlossen. Von mir daher leider nur 3 Sterne.