Zerwürfnisse

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obilot Avatar

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Adrienne Brodeur beschreibt eine privilegierte amerikanische Familie. Doch trotz ihrer bevorzugten Stellung hat jedes Familienmitglied mit seinen Problemen zu kämpfen. Die Mutter ist früh verstorben. Der Vater ist psychisch angeschlagen. Die Tochter steht ewig im Schatten ihres Bruders, während dieser seinem Erfolg hinterherläuft und seine Frau unglücklich ist.
Der Roman wird aus fünf Perspektiven erzählt: Vater, Tochter, Sohn, die uneheliche Tochter sowie die Frau des Sohnes. Jede dieser Personen hat ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge. Konflikte werden aus unterschiedlichen Blickpunkten beleuchtet und geben so ein ganzes.
Gelungen ist auch die Integration eines politischen Hintergrunds in das Geschehen. Trump steht als Präsidentschaftskandidat zur Wahl, doch an seinen Sieg mag keiner so recht glauben. Rückblickend finde ich die Gefühlswelt und den Erwarungshorizont dieser Zeit sehr interessant.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es vermittelt eine lockere und leichte Atmosphäre. Man könnte hinter den Buchdeckeln auch einen sogenannten „Frauenroman“ vermuten. Doch dieses Titelbild ist nur eine Kulisse hinter der sich Abgründe auftun.