Extravagant

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leseleucht Avatar

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So ist das Buch in jeder Hinsicht.
Das Cover ist eine Montage aus Fotomotiv und Fotoequipment, Kameraobjektiv als Platz für Titel und Autor, schwarz und matt glänzend, während das räumlich verdrehte Motiv von farbiger Transparenz zu sein scheint, wie ein Dia oder ein Negativ.
Es setzt sich in der Handlung fort: das Sammeln von Traueranzeigen, das Suchen von Antiquitäten am Romananfang, das auf ein ausgewöhnliches Lebenskonzept hindeutet.
Die Ausstattung zeigt eine Neigung zum Equisiten, Außergewöhnlichen.
Und die Sprache ist gewand und schillert in Farbbeschreibungen, die in allem das Auge des Photographen verraten. Geschult am Schönen, bleibt die Frage, wie es mit dem Schlechten und Hässlichen zurechtkommt: mit Flucht ins Schöne, einem Hang zum Eskapismus, wie es die Eingangsszene vermuten lässt: Zurückgewiesen nimmt der Photograph sein Stativ und entflieht.