eine Reise zwischen post- und dekolonialen Bildern

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Der Ausgangspunkt der Erzählung ist die Lebenswelt von Tunde, einem Kunsthistoriker an der University of Boston. Dabei wird vor allem seine inneres Erleben, seine persönlichen Gedanken und Sicht auf Erinnerungen zum Gegenstand der Erzählung, die sich überwiegend um das Hören von Musik, seine Partnerschaft und seinen Geburtsland, Nigeria drehen.


Die Erzählung der Geschichte verweist auf populäre westafrikanische Künstler:Innen , die der westlichen Musik- und Kulturbranche unbekannt sind. Die bildnerischen Schilderungen der einzelnen Lieder und Klänge verleihen diesen Künstler:Innen nicht nur Sichtbarkeit, sondern motivieren auch über das Lesen des Romans hinaus, nach der Musik zu recherchieren und ihr zuzuhören. Es macht den Eindruck, dass dies auch die Intention des Autors ist. Der Autor macht durch den Wechsel an Themen und Erzählweisen unterschiedliche Zugänge zu postkolonialen Perspektiven und dekolonialer Bezüge auf. Auch wenn die Bandbreite an Themen teilweise zu breit und chaotisch wirkt, wird der lesenden Person deutlich, dass im Kern eine Kritik an der Vorherrschaft westlich-kultureller Wissensbestände steht.

Grundsätzlich ist die Erzählsprache des Autors, mit einem Hand zur Poetik, vielschichtig und schön zu lesen. Die Wechsel der Erzählperspektiven und Textsorten wirken teilweise schwer nachvollziehbar und chaotisch, machen jedoch deutlich dass es nicht nur um Tundes subjektive Wahrnehmung geht.