Sprunghafte Themenwechsel

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lilalinchen Avatar

Von

"Tremor" von Teju Cole dreht sich um Tunde, der an einer amerikanischen Universität als Dozent für Fotografie tätig ist. Seine Kindheit hat er in Lagos verbracht und er nutzt seine Arbeiten und seine Kunstwerke, um die Kontraste zwischen seiner Heimat und seiner neuen Welt aufzuzeigen. Zudem nutzt er die Fotografie, um Kritik an der westlichen Welt zu äußern und ihre Brutalität und Ungerechtigkeit aufzuzeigen. 

Durch "Tremor" erfährt man eine Perspektive, die ich so noch nicht vorher kennengelernt habe. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit spannenden und aktuellen Themen,  aber es erscheint mir leider so, als hätte der Autor möglichst viele Themen in das Buch bringen wollen. Dadurch wirkt alles etwas überladen und das Lesen ist stellenweise mit Anstrengung und Überforderung verbunden. Das liegt auch daran, dass diese vielen Themen nicht angenehm miteinander verbunden wurden, sondern in schnellen Sprüngen zwischen ihnen gewechselt wird. Man hat sich gerade in ein Thema eingearbeitet und wird dann wieder herausgebracht, da der Autor sich für etwas Neues entschieden hat. Alles in allem hatte "Tremor" viel Potenzial. Der Autor hat einen interessanten Blickwinkel geschaffen und zudem einen sehr interessanten Charakter kreiert. Leider wird das Leseergebnis durch die Sprunghaftigkeit der Themenwechsel ziemlich gestört und man immer wieder aus dem Lesefluss gebracht.