Ein altes Haus erzählt seine Geschichte
In seinem neuen Roman „Treppe aus Papier“ erzählt der Autor Henrik Szántó eine autobiografische Erzählung eines alten Hauses, in dem sich die Schicksale dreier Bewohnerinnen von der NS-Zeit bis heute überkreuzen.
Inhalt:
Das alte Haus erzählt. Denn seine Mauern, Dielen und Ritzen bewahren die Erinnerungen an alle Menschen, die es jemals bewohnt haben. Schon als Kind hat Irma Thon mit ihren nazitreuen Eltern im ersten Stock gelebt. Während die 90-Jährige zurückblickt und immer wieder an die kleine Ruth Sternheim von damals denken muss, erfreuen sie die Gespräche mit Nele Bittner aus dem Vierten. Die Schülerin lernt für eine Geschichtsklausur und beginnt zu verstehen, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist, sondern nur wenige Stufen entfernt.
Der Autor wählt eine ungewöhnliche Erzählperspektive, denn das Haus selbst wird zum Erzähler. Dieses Haus erzählt nicht nur, was in seinem Inneren vorgeht - es erzählt auch davon und alles passiert gleichzeitig: Das, was war, und das, was ist.
Es zeigt seine Bewohner, ihre Schicksale und die Erinnerung an ein Jahrhundert. Vier Etagen mit wechselnden Mietern, verlorene und gefundene Gegenstände. Jedes Detail trägt Spuren der Vergangenheit.
Irma ist in diesem Haus groß geworden. Ihre Eltern sind glühende Nationalsozialisten und ihre Kindheit war geprägt von einer lieblosen Mutter und Großmutter während ihr Vater der Einzige ist, der Verständnis für sie zeigt bis er stirbt, jedoch nicht heldenhaft im Krieg.
Im Hier und Jetzt begegnen sich die 90-Jährige Irma und die 15-jährigen Nele, die im vierten Stock wohnt. Sie soll eine Geschichtsklausur schreiben und hat keinen Plan. Doch als ihr Irma von früher erzählt, weckt das die Neugier des Teenagers. Nele fängt an, in der eigenen Familiengeschichte zu graben und holt damit Irma aus ihrem Halbschlaf.
Und dann ist da noch Ruth, Tochter eines jüdischen Ehepaars. Ihrem Vater gehört das Haus, bis die Familie enteignet wird und die Gestapo vor der Tür steht. Das Unrecht und die Schuld, die ein kleines Mädchen unbeabsichtigt auf sich lud, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte dieses alten Hauses.
Die Erinnerung wird zu etwas Gegenwärtigem. Vergessen geht nicht, weil ja immer noch alles da ist. Nele erkennt das nach und nach: Dieses Haus hat so viel erlebt, was nicht nur in ihm, sondern auch in ihr nachwirkt.
Fazit:
Die Sprachgewalt des Autors ohne Punkt und Komma, ist sehr eindringlich und intensiv, erzählt. Besonders gelungen empfand ich, wie Gegenwart und Vergangenheit, geschickt miteinander verwebt sind. „Treppe aus Papier“ ist ein ungewöhnliches aber lesenswertes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.
Inhalt:
Das alte Haus erzählt. Denn seine Mauern, Dielen und Ritzen bewahren die Erinnerungen an alle Menschen, die es jemals bewohnt haben. Schon als Kind hat Irma Thon mit ihren nazitreuen Eltern im ersten Stock gelebt. Während die 90-Jährige zurückblickt und immer wieder an die kleine Ruth Sternheim von damals denken muss, erfreuen sie die Gespräche mit Nele Bittner aus dem Vierten. Die Schülerin lernt für eine Geschichtsklausur und beginnt zu verstehen, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist, sondern nur wenige Stufen entfernt.
Der Autor wählt eine ungewöhnliche Erzählperspektive, denn das Haus selbst wird zum Erzähler. Dieses Haus erzählt nicht nur, was in seinem Inneren vorgeht - es erzählt auch davon und alles passiert gleichzeitig: Das, was war, und das, was ist.
Es zeigt seine Bewohner, ihre Schicksale und die Erinnerung an ein Jahrhundert. Vier Etagen mit wechselnden Mietern, verlorene und gefundene Gegenstände. Jedes Detail trägt Spuren der Vergangenheit.
Irma ist in diesem Haus groß geworden. Ihre Eltern sind glühende Nationalsozialisten und ihre Kindheit war geprägt von einer lieblosen Mutter und Großmutter während ihr Vater der Einzige ist, der Verständnis für sie zeigt bis er stirbt, jedoch nicht heldenhaft im Krieg.
Im Hier und Jetzt begegnen sich die 90-Jährige Irma und die 15-jährigen Nele, die im vierten Stock wohnt. Sie soll eine Geschichtsklausur schreiben und hat keinen Plan. Doch als ihr Irma von früher erzählt, weckt das die Neugier des Teenagers. Nele fängt an, in der eigenen Familiengeschichte zu graben und holt damit Irma aus ihrem Halbschlaf.
Und dann ist da noch Ruth, Tochter eines jüdischen Ehepaars. Ihrem Vater gehört das Haus, bis die Familie enteignet wird und die Gestapo vor der Tür steht. Das Unrecht und die Schuld, die ein kleines Mädchen unbeabsichtigt auf sich lud, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte dieses alten Hauses.
Die Erinnerung wird zu etwas Gegenwärtigem. Vergessen geht nicht, weil ja immer noch alles da ist. Nele erkennt das nach und nach: Dieses Haus hat so viel erlebt, was nicht nur in ihm, sondern auch in ihr nachwirkt.
Fazit:
Die Sprachgewalt des Autors ohne Punkt und Komma, ist sehr eindringlich und intensiv, erzählt. Besonders gelungen empfand ich, wie Gegenwart und Vergangenheit, geschickt miteinander verwebt sind. „Treppe aus Papier“ ist ein ungewöhnliches aber lesenswertes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.