Ein Haus mahnt
Ein Geschichtsprojekt führt die Nele in die Jahre der Machtergreifung der Nazis. Während der Gespräche mit Irma – ihrer alten Nachbarin – wird ihr bewusst, dass nicht jeder, der vorgibt, gut zu sein, dies auch wirklich ist oder war. Aber die gestellten Fragen werden nicht beantwortet sondern als lästig empfunden. Wie jedoch soll man die Vergangenheit aufarbeiten, wenn man auf Verdrängung, Beschönigung und Gleichgültigkeit trifft?
Die Geschichte um Nele, Irma und Ruth ist nicht neu oder überraschend. Es gibt viele Romane, die die damaligen Ereignisse aufgreifen und schildern. Auch dass Jung auf Alt trifft und so Einblick in die Vergangenheit erhält, ist nicht originell und schon oft gelesen. Dem Leser ist also bewusst was passieren wird. Und trotzdem ist „Treppe aus Papier“ ein besonderes Buch, denn der Erzähler ist das Haus, in dem sich alles zuträgt. Personen überlappen, Zeiten verschieben sich. Der Leser erfährt nur das, was im Haus selbst geschieht oder gedacht wird. Dabei beobachtet das Haus sehr genau. Nichts bleibt ihm verborgen, nur eingreifen kann es nicht. Die Idee dieser Erzählweise ist sehr gelungen. Auch wenn sich die Story in Teilen ein bisschen zieht, gleichen die gewählten Worte und Gedanken dies wieder aus, so dass ich Freude am Lesen hatte. Durch Zeitsprünge bleibt der Text anspruchsvoll und interessant, Vergangenes wird mit der Gegenwart verknüpft. Leider verzichtete der Autor nicht komplett auf einen erhobenen Zeigefinger. In einer Szene übertrieb er für meinen Geschmack sein Bemühen, die Leserschaft zu ermahnen. Trotzdem ist „Treppe aus Papier“ ein gutes Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Die Geschichte um Nele, Irma und Ruth ist nicht neu oder überraschend. Es gibt viele Romane, die die damaligen Ereignisse aufgreifen und schildern. Auch dass Jung auf Alt trifft und so Einblick in die Vergangenheit erhält, ist nicht originell und schon oft gelesen. Dem Leser ist also bewusst was passieren wird. Und trotzdem ist „Treppe aus Papier“ ein besonderes Buch, denn der Erzähler ist das Haus, in dem sich alles zuträgt. Personen überlappen, Zeiten verschieben sich. Der Leser erfährt nur das, was im Haus selbst geschieht oder gedacht wird. Dabei beobachtet das Haus sehr genau. Nichts bleibt ihm verborgen, nur eingreifen kann es nicht. Die Idee dieser Erzählweise ist sehr gelungen. Auch wenn sich die Story in Teilen ein bisschen zieht, gleichen die gewählten Worte und Gedanken dies wieder aus, so dass ich Freude am Lesen hatte. Durch Zeitsprünge bleibt der Text anspruchsvoll und interessant, Vergangenes wird mit der Gegenwart verknüpft. Leider verzichtete der Autor nicht komplett auf einen erhobenen Zeigefinger. In einer Szene übertrieb er für meinen Geschmack sein Bemühen, die Leserschaft zu ermahnen. Trotzdem ist „Treppe aus Papier“ ein gutes Buch, das ich gerne weiterempfehle.