Ein Haus packt aus…
Henrik Szántó lässt in seinem Roman „Treppe aus Papier“ ein altes Haus von seinen Erinnerungen an all die Menschen, die es je bewohnten, erzählen. Und so erzählt es die Geschichte der 15 jährigen Nele, die aufgrund einer Geschichtsklausur, mit der 90jährigen Irma, einer Zeitzeugin des Nationalsozialismus, im Treppenhaus ins Gespräch kommt und beginnt Fragen zu stellen. Wichtige Fragen, um hinter das zu kommen, was damals geschah, über die Geschichte ihrer eigenen Familie und über das, worüber in der Vergangenheit stets geschwiegen wurde.
Bereits das Vorwort des alten Hauses, das eigentlich aus einer reinen Aufzählung dessen besteht, was es im Laufe der Zeit alles mitgemacht, mitbekommen und erlebt hat, finde ich absolut grandios. Für das alte Haus finden die Ereignisse der Jahrzehnte alle zeitgleich statt, wie wenn ein Bild mit sehr langer Belichtungszeit aufgenommen wird oder eben Fotos übereinandergelegt werden. Dadurch kommt es im Laufe der Geschichte immer wieder zu interessanten Überschneidungen, die aufhorchen, innehalten und die Luft scharf einziehen lassen. Grundsätzlich hat mir dieser ganz besondere, poetische Schreibstil unheimlich gut gefallen. Einerseits schreibt der Autor unaufgeregt, andererseits legt die Abfolge der Aufzählungen, die er sehr oft als Stilmittel wählt, ein gewisses Tempo vor, dem man gedanklich und aufgrund der langen Sätze manchmal schwer, in seinem gesamten Umfang, folgen kann. Er schreibt unheimlich Wort- und Bildgewaltig, ich glaube das Ein oder Andere begreift man tatsächlich auch erst nach dem zweiten Mal lesen. Was gut ist, denn das hat mich mehrfach zum nachdenken gebracht.
Meine Oma ist mittlerweile auch 93 Jahre alt und ich habe mir im Laufe meines Lebens viel von früher erzählen lassen. Habe ebenso wie Nele viele Fragen gestellt, um zu verstehen und damit Omas Geschichten nicht mit ihr verloren gehen. Aufgrund ihrer unnachgiebigen Art und ihrer Neugierde, ist Nele mir sehr sympathisch, steht mir irgendwie nahe, finde ich ihre Fragen realistisch und nachvollziehbar. Schade fand ich allerdings, dass zu dem ausreichend ernsthaften Thema des Nationalsozialismus, auch PRIDE noch zum Thema gemacht wurde. Nicht, dass es nicht auch ein wichtiges Thema wäre, nur alles in einer Geschichte unterbringen zu wollen, ist meiner Meinung nach etwas „to much“, wirkt erzwungen und hat der Geschichte für mich die Glaubhaftigkeit und ein Stückweit auch die Begeisterung für sie genommen. Daher leider auch nur 4 von 5 Sterne.
Fazit: Nichts desto trotz ein wirklich ganz besonderes und absolut lesenswertes Buch, das sicherlich noch lange Zeit in mir nachhallen wird.
Bereits das Vorwort des alten Hauses, das eigentlich aus einer reinen Aufzählung dessen besteht, was es im Laufe der Zeit alles mitgemacht, mitbekommen und erlebt hat, finde ich absolut grandios. Für das alte Haus finden die Ereignisse der Jahrzehnte alle zeitgleich statt, wie wenn ein Bild mit sehr langer Belichtungszeit aufgenommen wird oder eben Fotos übereinandergelegt werden. Dadurch kommt es im Laufe der Geschichte immer wieder zu interessanten Überschneidungen, die aufhorchen, innehalten und die Luft scharf einziehen lassen. Grundsätzlich hat mir dieser ganz besondere, poetische Schreibstil unheimlich gut gefallen. Einerseits schreibt der Autor unaufgeregt, andererseits legt die Abfolge der Aufzählungen, die er sehr oft als Stilmittel wählt, ein gewisses Tempo vor, dem man gedanklich und aufgrund der langen Sätze manchmal schwer, in seinem gesamten Umfang, folgen kann. Er schreibt unheimlich Wort- und Bildgewaltig, ich glaube das Ein oder Andere begreift man tatsächlich auch erst nach dem zweiten Mal lesen. Was gut ist, denn das hat mich mehrfach zum nachdenken gebracht.
Meine Oma ist mittlerweile auch 93 Jahre alt und ich habe mir im Laufe meines Lebens viel von früher erzählen lassen. Habe ebenso wie Nele viele Fragen gestellt, um zu verstehen und damit Omas Geschichten nicht mit ihr verloren gehen. Aufgrund ihrer unnachgiebigen Art und ihrer Neugierde, ist Nele mir sehr sympathisch, steht mir irgendwie nahe, finde ich ihre Fragen realistisch und nachvollziehbar. Schade fand ich allerdings, dass zu dem ausreichend ernsthaften Thema des Nationalsozialismus, auch PRIDE noch zum Thema gemacht wurde. Nicht, dass es nicht auch ein wichtiges Thema wäre, nur alles in einer Geschichte unterbringen zu wollen, ist meiner Meinung nach etwas „to much“, wirkt erzwungen und hat der Geschichte für mich die Glaubhaftigkeit und ein Stückweit auch die Begeisterung für sie genommen. Daher leider auch nur 4 von 5 Sterne.
Fazit: Nichts desto trotz ein wirklich ganz besonderes und absolut lesenswertes Buch, das sicherlich noch lange Zeit in mir nachhallen wird.