Ein lebendiges Haus
"Treppe aus Papier" von Henrik Szántó lässt mich nachdenklich und mit Gedanken erfüllt zurück. Es geht um so viel Zwischenmenschliches, dass man es kaum fassen kann. Wie viele Verletzungen und Vernetzungen hat es in diesem Haus gegeben und gibt es noch! Manche Abschnitte lesen sich für mich zu rasant, manche Abschnitte lesen sich für mich angenehm ruhig. Vieles bleibt angedeutet und lässt Raum für eigene Interpretation. Als Leser*in werde ich direkt per Du angesprochen, das klingt nett. Ab und zu springt das Haus ohne Vorwarnung in seinen Schilderungen von einem Satz zum nächsten von Vergangenheit zu Gegenwart und zurück. Das sorgt für kurze Verwirrung bei mir, aber ich schalte schnell und verstehe. Die Sprache ist sehr reich an Bildern und vielfältig in Ausdruck und Wortwahl. Manches kehrt bewusst regelmäßig wieder, was zu einem Wiedererkennungseffekt führt, der mir bei der Lektüre und besserem Verständnis hilft.