Faszinierendes Erzählkonzept
Erzählt wird in "Treppe aus Papier" aus der Perspektive eines Gebäudes, eines Wohnhauses, dass die Gedanken all jener kennt, die sich in seinen Mauern bewegen. Es erzählt von der Familie Sternheim mit ihrer Tochter Ruth, die den Nationalsozialismus erleben. Sie sind Anfeindung, Ausgrenzung und Gewalt ausgesetzt. Erleben Schulverbot, Berufsverbot und die brutale Zerstörung und Plünderung ihres Geschäfts durch die SA. Gleichzeitig lebt die Familie Thon in dem Gebäude, beteiligt an Ausgrenzung und Plünderung und Gewalt gegen ihre Nachbarn. Man erfährt wie ihre Tochter, Irma, die strenge Erziehung ihre Mutter und Großmutter erträgt, wie sie sich trotz Verbots mit Ruth Sternheim anfreundet. Aus ihrer kindlichen Sicht erfährt man wie ihr Vater, Nazi von Anfang an, Denunzianten in der Wohnung begrüßt und ihre Aussagen aufnimmt.
In unserer Gegenwart trifft die nun 90-jährige Irma auf die 15-jährige Nele. Nele tut sich in der Schule schwer, auch mit Geschichte. Gerade geht es da um die Gründung der BRD. Und Irma bietet ihr an, zu helfen, schließlich war sie dabei. Die beiden kommen ins Gespräch und Nele beginnt nachzudenken, nachzuforschen, will wissen was mit ihren Großeltern war und welche Rolle sie im Nationalsozialismus gespielt haben.
Erzählt wird dabei nicht in chronologischer Reihenfolge. Für das Haus scheint alles gleichzeitig zu geschehen, Ereignisse sind eher an Raum als an Zeit geknüpft. So war es nicht immer ganz leicht, direkt einzuordnenden, welche Szenen nun früher oder später passiert sind. Aber es trägt zum einzigartigen Erzählstil dieses Romans bei und sorgt für eine ganz eigenen Faszination.
Erzählt wird überhaupt sehr wortgewaltig. Gleich der erste Satz nimmt mehrere Seiten ein. Teilweise muss man sich konzentrieren, um den Sätzen zu folgen. Trotzdem fällt es nicht schwer, sich auf die Geschichte einzulassen. Ich war schnell in den Bann gezogen!
Einzig das Cover leuchtet mir nicht ganz ein. Es zeigt einen langen Flur in leuchtend bunten Farben. Das passt nicht ganz dazu, wie ich mir das Haus aus seinen Erzählungen vorstelle - mit einer langen Treppe statt eines langen Flurs im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Es ist ein beeindruckender, eindrücklicher Roman, der zum Nachdenken anregt. Darüber, wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen. Und was wohl ein Gebäude erzählen würde, wenn es könnte.
In unserer Gegenwart trifft die nun 90-jährige Irma auf die 15-jährige Nele. Nele tut sich in der Schule schwer, auch mit Geschichte. Gerade geht es da um die Gründung der BRD. Und Irma bietet ihr an, zu helfen, schließlich war sie dabei. Die beiden kommen ins Gespräch und Nele beginnt nachzudenken, nachzuforschen, will wissen was mit ihren Großeltern war und welche Rolle sie im Nationalsozialismus gespielt haben.
Erzählt wird dabei nicht in chronologischer Reihenfolge. Für das Haus scheint alles gleichzeitig zu geschehen, Ereignisse sind eher an Raum als an Zeit geknüpft. So war es nicht immer ganz leicht, direkt einzuordnenden, welche Szenen nun früher oder später passiert sind. Aber es trägt zum einzigartigen Erzählstil dieses Romans bei und sorgt für eine ganz eigenen Faszination.
Erzählt wird überhaupt sehr wortgewaltig. Gleich der erste Satz nimmt mehrere Seiten ein. Teilweise muss man sich konzentrieren, um den Sätzen zu folgen. Trotzdem fällt es nicht schwer, sich auf die Geschichte einzulassen. Ich war schnell in den Bann gezogen!
Einzig das Cover leuchtet mir nicht ganz ein. Es zeigt einen langen Flur in leuchtend bunten Farben. Das passt nicht ganz dazu, wie ich mir das Haus aus seinen Erzählungen vorstelle - mit einer langen Treppe statt eines langen Flurs im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Es ist ein beeindruckender, eindrücklicher Roman, der zum Nachdenken anregt. Darüber, wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen. Und was wohl ein Gebäude erzählen würde, wenn es könnte.