Kein Buch für Zwischendurch
Uffipuff. Dieses Buch hat mich komplett auseinandergenommen (und das ist keine Floskel).
“Treppe aus Papier" ist definitiv nichts, was man mal eben nebenbei wegschmökert. Es verlangt Aufmerksamkeit und Konzentration. Im Mittelpunkt steht ein Haus, das selbst erzählt, was es über ein Jahrhundert hinweg erlebt hat. Zwei Menschen begegnen sich darin: die 90-jährige Irma, die mit ihrer Familie einst hier lebte, und die Schülerin Nele, die heute oben wohnt, in der Wohnung der Familie Sternheim, deren Geschichte eng mit Irmas Vergangenheit verknüpft ist.
Erzählt wird aus der Perspektive eines Hauses. Ja, wirklich, das Haus spricht und es erinnert sich an die Menschen, die darin gelebt haben, geliebt, gestritten, gestorben sind. An die Stimmen, Gerüche, Gefühle, die in den Wänden hängen geblieben sind. Mich hat das total fasziniert, weil ich mir das auch ständig denke: Wer hat hier wohl vor mir gewohnt? Wie sah dieser Raum vor hundert Jahren aus? Wer hat auf diesen Dielenboden geweint, gelacht, gehofft?
Die Sprache ist durch und durch poetisch. Viele altmodische Wörter, Formulierungen, die man heute kaum noch hört. Henrik Szántó hat einen Ton getroffen, der gleichzeitig nostalgisch, verletzlich und wahnsinnig präzise ist. Wirklich nichts wirkt zufällig, alles ist sorgfältig gesetzt.
Der Aufbau des Romans ist zudem auch ungewöhnlich, es wird viel in der Zeit gesprungen, was den Lesefluss verlangsamt hat. Vergangenheit und Gegenwart liegen oft übereinander, alles passiert irgendwie gleichzeitig. Ich musste mich konzentrieren, hatte aber nie das Gefühl, dass es unnötig kompliziert wäre. Eher so, als würde man sich durch Erinnerungen tasten, durch Räume gehen, die nicht linear gebaut sind.
Fazit: Ein intensives Buch über Erinnerung, Verlust, Zeit und darüber, was bleibt, wenn Menschen gehen, aber Orte bleiben.
Kein Buch für Zwischendurch, sondern eins, das bleibt.
“Treppe aus Papier" ist definitiv nichts, was man mal eben nebenbei wegschmökert. Es verlangt Aufmerksamkeit und Konzentration. Im Mittelpunkt steht ein Haus, das selbst erzählt, was es über ein Jahrhundert hinweg erlebt hat. Zwei Menschen begegnen sich darin: die 90-jährige Irma, die mit ihrer Familie einst hier lebte, und die Schülerin Nele, die heute oben wohnt, in der Wohnung der Familie Sternheim, deren Geschichte eng mit Irmas Vergangenheit verknüpft ist.
Erzählt wird aus der Perspektive eines Hauses. Ja, wirklich, das Haus spricht und es erinnert sich an die Menschen, die darin gelebt haben, geliebt, gestritten, gestorben sind. An die Stimmen, Gerüche, Gefühle, die in den Wänden hängen geblieben sind. Mich hat das total fasziniert, weil ich mir das auch ständig denke: Wer hat hier wohl vor mir gewohnt? Wie sah dieser Raum vor hundert Jahren aus? Wer hat auf diesen Dielenboden geweint, gelacht, gehofft?
Die Sprache ist durch und durch poetisch. Viele altmodische Wörter, Formulierungen, die man heute kaum noch hört. Henrik Szántó hat einen Ton getroffen, der gleichzeitig nostalgisch, verletzlich und wahnsinnig präzise ist. Wirklich nichts wirkt zufällig, alles ist sorgfältig gesetzt.
Der Aufbau des Romans ist zudem auch ungewöhnlich, es wird viel in der Zeit gesprungen, was den Lesefluss verlangsamt hat. Vergangenheit und Gegenwart liegen oft übereinander, alles passiert irgendwie gleichzeitig. Ich musste mich konzentrieren, hatte aber nie das Gefühl, dass es unnötig kompliziert wäre. Eher so, als würde man sich durch Erinnerungen tasten, durch Räume gehen, die nicht linear gebaut sind.
Fazit: Ein intensives Buch über Erinnerung, Verlust, Zeit und darüber, was bleibt, wenn Menschen gehen, aber Orte bleiben.
Kein Buch für Zwischendurch, sondern eins, das bleibt.