Nie wieder ist jetzt - ein sehr besonderes Buch

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luckynelli Avatar

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Unter dem Titel konnte ich mir anfangs überhaupt nichts vorstellen, aber nach dem Lesen der Leseprobe wurde ich so neugierig, dass ich die Geschichte lesen wollte.
Der Autor Henrik Szanto startet seine Geschichte auf eine besondere Art, an die ich mich gewöhnen musste. Im Nachhinein war dieser Anfang ganz toll, da ja die Geschichte aus der Sicht der Wände des Hauses erzählt wurde. Und diese Wände haben sehr viel erlebt, Gefühle, Gedanken und natürlich die Geschichten der Menschen, die die Zeit dort verbracht haben. Doch alles das beginnt, als sich Irma, eine ältere Dame, und Nele, ein junges Mädchen, auf der Treppe treffen. Irma erzählt Nele, wie es damals in ihrer Familie zu der Zeit war, als sie jung war. Doch dies nicht in einer Tour, sondern die beiden treffen immer mal wieder zusammen. Nele versteht plötzlich die Zusammenhänge, stellt Irma Fragen und ist in der Lage auch die Geschichte zu verstehen. Bei Nachfragen bei ihren Eltern stößt sie jedoch auf Widerstand. So nimmt das Buch den Lesenden mit in die schreckliche Zeit des Hitler-Regimes, den Umgang mit den Juden und wie sich die eingeschüchterten Menschen gegen diese fürchterlichen Handlungen verhalten haben. Was mich sehr bewegt hat, war die Tatsache, auch, wenn die Zeit schon lange vorbei ist und die Menschen versucht haben, sie zu verdrängen, reicht meist eine Gelegenheit und schon sind diese fürchterlichen Begebenheiten wieder da. Irma ist von ihrer Geschichte gefangen und traumatisiert.
Die Kapital sind nicht zu lang und bieten dem Lesenden immer wieder Zeit, zu reflektieren und durchzuatmen. Und wie wichtig ist es, dass die Familien über die Zeit des Hitler Regimes den Nachfahren zu berichten.
Für mich ist es ein wichtiges und sehr interessantes Buch und ich frage mich, was könnten die Wände der Häuser alles erzählen. Unbedingt lesen.