Wenn Mauern sprechen könnten

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ecinev Avatar

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In ungewöhnlicher Erzählweise wird hier die Lebensgeschichte eines 100 jährigen Mietshauses und deren Bewohner erzählt. Vom Eigentümer, einem jüdischen Uhrmachers der 1941 gezwungen wird das Geschäft einem windigen Arier zu verkaufen bis hin zur inzwischen 16jährigen Nele die mit ihrer Familie nun in dessen Wohnung wohnt und die Geschichtshausarbeit durch die Erzählung der 98jährigen Irma aufwertet.

Hier trifft man auf die Vergangenheit und der Familie von Irma als klassisch deutsches Kind entsprechend streng erzogen wird und Ruth, Kind der jüdischen Eigentümer Familie die sich nicht mit Irma anfreunden darf. In der Gegenwart versucht Nele mit ihren Eltern über die Zeit der eigenen Großeltern im 3. Reich zu sprechen was kein leichtes Unterfangen ist.

Der Wechsel der Zeiten ist fließend was nicht immer leicht einzuordnen ist. Der Schreibstil aus Sicht des Hauses ist eigentümlich und wirkt seltsam distanziert. Hier gibt es keinen lebendigen Wortwechsel was den Einstieg nicht leicht macht. Wenn man sich darauf eingelassen hat, findet ein nachdenklich machendes Buch.