Ein schneller, teils brutaler Thriller mit menschenrechtlichem Tiefgang

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smartie11 Avatar

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Zum Inhalt:
Kurz vor dem Verfahren gegen den Kriegsverbrecher und Massenmörder Kovac ereignet sich ein blutiges Attentat, bei dem nicht nur der Kronzeuge des Verfahrens sein Leben lässt. Die Ermittlerin Jasna Brandic, die dem Attentat selbst nur um Haaresbreite entkommen ist, lässt sich dennoch nicht aufhalten. Ihre Mission: Einen neuen Kronzeugen finden und ihn sicher nach Den Haag zu bringen.

Meine Meinung:
Es ist ein grausames Thema, das der renommierte „Tatort-Autor“ André Georgi in seinem Debut-Roman bewegt: Kriegsverbrechen und das UN-Tribunal, der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien. Und entsprechend sind sowohl die Story als auch das Wording von André Georgi harte Kost und nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser. Schonungslos wirft er das Licht auf die schrecklichen und zutiefst grausamen Gräueltaten des Krieges im ehemaligen Jugoslawien.
Die Story ist über das gesamte Buch hinweg spannend, temporeich und teilweise brutal offen. Hierdurch lässt sich erkennen, dass André Georgi bislang im literarischen Segment der Drehbücher beheimatet war, was im Fall von „Tribunal“ aber sehr gut zum Thema passt. Der reale Hintergrund der Story hat mich beim Lesen weit mehr als nur einmal beschäftigt und dem Ganzen einen politischen, menschenrechtlichen Tiefgang verliehen. So beschäftigt man sich gedanklich auch noch mit dem Buch und seinem Inhalt, wenn man es bereits längst aus der Hand gelegt hat. Für mich ein klares Gütezeichen!
„Tribunal“ ist für mich ein außergewöhnliches und überraschend gut gelungenes, rundes Debut, dass mich gespannt die nächsten Romane des Autors erwarten lässt!

FAZIT:
Ein schnelles, fesselndes und schonungslos brutal offenes Buch, das den Leser laufend mit den nahezu unvorstellbaren Gräueltaten der Kriegsverbrecher konfrontiert. Eine klare Leseempfehlung, aber sicherlich nichts für Zartbesaitete!