Hat mich nicht ganz überzeugt

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cabotcove Avatar

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Jasna Brandic, Topermittlerin einer international agierenden Spezialeinheit, hat endlich einen Kronzeugen aufgespürt, der gegen den ehemaligen Kommandant einer Elitetruppe der serbischen Armee, Kovac, aussagen soll. Doch ein Attentat macht alle Hoffnung zunichte und Jasna steht mit nichts da.

Doch dann meldet sich ein weiterer Zeuge. Nun gilt es, diesen leben aus Serbien heraus zu bekommen... Doch ihr Vorgesetzter heißt die Reise nicht gut und so fährt sie ohne Rückendeckung, immer mit Kovac´s Leuten dicht auf ihren Fersen.

Ich hatte etwas Probleme, in den Schreibstil hereinzufinden, weil mich vorrangig die teilweise sehr kurzen Sätze gestört haben. Das wirkte so abgehackt und irgendwie schnell dahingeschrieben, dass mich das aus dem Lesefluss immer wieder rausbrachte.

Ich hätte dem Buch nicht unbedingt den Stempel Thriller aufgedrückt, denn das ist meiner Meinung nach her unpassend. „Tribunal“ erzählt vielmehr eine Geschichte des jugoslawischen Bürgerkriegs und für mich fehlten einfach die typischen Thriller-Attribute: rasende/atemraubende Spannung, überraschende Wendungen und eine Geschichte, die mich wirklich zu fesseln vermag.

Was man ihm zugute halten könnte, wenn man den Begriff „Thriller“ hier tatsächlich beibehält, ist die harte und schnelle Erzählweise, in der der Leser nicht geschont wird.

Andre Georgi schreibt auch Drehbücher für den „Tatort“ oder „Bella Block“, da kommt dieser Erzählstil jetzt dann doch recht robust und brutal daher. Aber es geht immerhin auch um Krieg und den stellt der Autor sehr schonungslos dar, was nichts für Zartbesaitete sein dürfte. Insofern ist sein Buch schon authentisch, denn ein Krieg ist nun einmal schonungslos und brutal, aber ich fand es für einen Thriller einfach nicht fesselnd genug.

Für mich ist „Tribunal“ eher ein Politthriller und hätte das auf dem Cover gestanden, hätte ich das Buch auch gar nicht erst angefangen, weil mich dann die typischen Thriller von Chris Carter, Sebastian Fitzek u.a. einfach viel mehr ansprechen.

Das ist aber natürlich kein Grund, das Buch schlecht zu bewerten, denn die Geschichte ist fundiert und durchaus gut und detailgetreu präsentiert. Die Längen, die sie für mich hatte, liegen wohl in der Tat darin begründet, dass es für mich einfach doch zu politisch-historisch war.

Nichtsdestotrotz kann ich hier noch 3 Sterne vergeben.