Ein Schlückchen in Ehren...

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wippsteerts Avatar

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Das so manches dichterisches Werk unter Einfluss von Alkohol entstanden ist, mal mehr mal weniger, ist wohl kein Geheimnis.Viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben gerne mal ein "Schlückchen" genommen. Oder zwei, oder drei. Sicher fällt Euch da gleich Ernest Hemingway ein, nicht nur, weil er im Untertitel dieses schönen Buches steht. Der amerikanische Autor war berühmt-berüchtigt in Bezug auf Alkohol. Das spiegelte sich auch in seinen Texten wieder. Er liebte seine Cocktails allerdings nicht so süß, wie sie heute gern gemacht werden (wie ich aus dem Buch erfuhr.
Manchmal wird ein beliebtes Getränk, welches den Konventionen der Zeit folgend, sicher gereicht wurde, in die Hände einer Dichterin gedichtet. Die Bälle zur Zeit Jane Austen s wurden mit "Negus", einem warmen Gewürzwein begleitet. Der Clou ist, dass das zu lesende Rezept aus dem Familienrezeptbuch (1790) der Familie Poe stammt. Meist sind es aber wirklich Rezepte und Alkoholika, die der Autor gerne trank und welche sich in seinen Werken wiederfinden.
Es ist kein Buch zum "von der ersten bis zur letzten Seite" lesen. Es ist zum Entdecken oder Wiederfinden bestens geeignet, oder um ein wenig zu Schmökern. Egal, ob nun der Alkohol oder die oder der Künstler*in gemeint sei. Vielleicht überrascht Euch auch, welcher Autor seiner Frau - per Brief - jede Menge Küsse versprach, wenn sie die Zutaten für einen bestimmten Cocktail bei seiner Heimkehr bereit habe. (Es war Mark Twain auf seiner Europareise)
Wunderschön hergestellt (bedruckter Leinenband, gebunden) vom Klett-Cotta Verlag ist diese humorvolle Reise durch 99 Drinks sicher auch ein schönes Geschenk.