Bewegend, Düster, Kafkaesk

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lili_an Avatar

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Auf der Jagd nach Großwild, auf der Suche nach Ethik.

Hunter will sich endlcih seinen Traum der big 5 erfüllen und "sein" Nashorn schießen. Seine teuer erstandene Jagdlizenz soll paradoxerweise dem Schutz der Nashörner zu Gute kommen. Diese an sich schon verdrehte Logik wird noch düsterer, als die Jagd vereitelt wird und ihm stattdessen die Jagd auf die "big 6" angeboten wird. Hunter ist getrieben von seinen wirren Moralvorstellungen und Trieben bis sich die ganze Lage kafkaesk zuspitzt.

Es wird jedoch nicht nur Hunter beleuchtet, sondern vorallem wie mit den indignen Völkern in Afrika umgegangen wurde und wird, welche Ereignisse sie schon überstanden haben, welche kämpfe sie gerade austragen und ihre Suche in alldem nach ihrer eigenen Identität.

Neben der spannenden und moralisch aufgeladenen Handlung gewinnt "Trophäe" den Leser auch durch seine lebendigen Charaktere und eine Erzählweise, die einen vollkommen mitnimmt. Man sieht praktisch die Savanne und den Busch um sich, auch wenn man noch nie in Afrika war.

Alles in allem ein durchweg gelungenes Buch, sofern man sich auf die düsteren Wendungen einlässt.