Brachial gut!

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yaltur Avatar

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Selten liegen das Thema und die Einschätzung eines Buchs so weit auseinander: Wer will schon über Großwild-Trophäen-Jagd lesen? Wer will einen Protagonisten, der viel Geld dafür gezahlt hat, ein Nashorn zu jagen, es ausstopfen zu lassen und dann seiner Frau zu schenken? Ja, will man, gerade wenn das in so einer atemlosen Geschichte über Afrika und die menschliche Moral mündet.
Gaea Schoeters lotet in dem Buch die Grenzen des Menschseins und der menschlichen Moral aus: Unter welchen Voraussetzungen findet Großwildjagd statt und ist da nicht auch Gutes dran? Unter welchen Voraussetzungen geht ein Jäger auch einen Schritt weiter und ist da nicht auch Gutes dran? Daraus entwickelt sich ein Sog in diese eigene Welt. Der Protagonist wird nicht sympathischer, aber dennoch fiebert man mit ihm mit. Man erlebt Afrika in vielen Facetten, auch solchen, die man vielleicht gar nicht wissen möchte. Die Naturbeschreibungen sind detailliert und schön, das Ende zwangsläufig und passend. Ein sehr besonderes Buch!