Brillanter Roman

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buecherundschokolade Avatar

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Die Trophäenjagd ist nichts für uns. Außer natürlich auf Schoko-Hasen zu Ostern! 😄🐇🐣

Ganz anders denkt der Protagonist in Gaea Schoeters Roman Trophäe.

Hunter White, ein New Yorker Spekulant mit sprechendem Namen, brennt wirklich leidenschaftlich nur für die Großwildjagd. Afrika ist dabei seine Spielwiese, die er wie eine Kulisse wahrnimmt, ohne sich für die Menschen zu interessieren. Die Big Five will er mit einem Breitmaulnashorn komplettieren. Als ihm jedoch Wilderer zuvorkommen und ihn um seine Trophäe bringen, macht ihm der Jagdveranstalter Van Heeren ein Angebot: Er könne stattdessen doch die Big Six vollmachen, indem er einen Menschen jage…

Schoeters liefert einen messerscharfen Roman an den Abgründen des Menschlichen balancierend, der so absurd wie berauschend zu lesen ist. Die Naturbeschreibungen und Jagdszenen kann man einfach nur als das bezeichnen, was sie sind: grandios.
Als der spannende Roman auf sein unvermeidliches Ende zusteuerte, waren wir schon ein bisschen traurig, wieder aus dem Fiebertraum aufwachen zu müssen, den die Autorin uns da um die Ohren gehauen hatte.

Denis Scheck bezeichnete das Buch als „die schönste Entdeckung, die man auf der Leipziger Buchmesse machen kann“, und erkannte in Trophäe gar eine Mischung aus Hemingway und Kafka. Wir würden ergänzen: Sartre hätte auch noch seine Freude an der Materie gehabt.

Superb!