Doppelmoral

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bücher_schnecke Avatar

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Die Hauptfigur "Hunter" macht seinem Namen alle Ehre.
Ein steinreicher Amerikaner, welcher das Jagen als wahre Obsession betreibt. Er hat endlich eine Jagdlizenz für ein Spitzmaulnashorn erhalten, um endlich seine Big Five erlegt zu haben. Für viel Geld wird diese Lizenz erworben. Mit diesem Abschuss werden Gelder für Projekte für den Artenschutz und die Bezahlung der Ranger bereitgestellt. So tut man sogar etwas Gutes, außerdem hat der Jäger ja eine Genehmigung. So seine Meinung. Hunter kommt nicht zum Zuge, Wilderer vereiteln seinen Plan. Außer sich vor Wut, sinnt er auf Rache. Van Heeren, der Jagdleiter, macht ihm ein Angebot: Jagd auf einen Menschen. Auch hier würde Hunter etwas Gutes bewirken, der indigene Stamm, welchem die "Beute" angehört, würde von diesem Opfer profitieren. Hunter ist hin und her gerissen, dann überwiegt jedoch sein Jagdinstinkt.
Die Autorin hat die Stimmung im afrikanischen Busch eingefangen. Jagen und gejagt werden um zu überleben. Hunter kann vor dem unmoralischen Angebot die Indigenen bei der Jagd beobachten und ist beeindruckt mit welchen, für uns vermeintlich zivilisierte Menschen, primitiven Mitteln und überliefertem Wissen die Beute zur Strecke gebracht wird.
Wer ist in welcher Situation der Jäger, wer ist der Gejagte, wer ist die Beute? Die Übergänge sind manches Mal fließend.
Zwischendurch wollte ich das Buch aus der Hand legen, so sehr hat mich diese Doppelmoral und die Gewissheit, dass mit Geld nichts , aber wirklich nichts ein Tabu ist, abgestoßen. Es lohnt sich jedoch bis zum Ende durchzuhalten, gibt es doch einige interessanten Entwicklungen. Dieser Roman ist wirklich lesenswert und regt zum Nachdenken an.