erschütterndes Romandebüt

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maulwurf123 Avatar

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„Trophäe“ ist das Romandebüt von Autorin Gaea Schoeters. Mit insgesamt 256 Seiten ist das gebundene Hardcoverbuch im Zsolnay-Verlag erschienen. Das Coverbild ist ein wahrer Hingucker und passend zur Geschichte gestaltet.

Und darum geht es genau: Hunter, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, doch sein Projekt, die Big Five vollzumachen, wird jäh von Wilderern durchkreuzt. Hunter sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe. Zunächst ist Hunter geschockt, aber als er die jungen Afrikaner beim flinken Jagen beobachtet... (Klappentext)

Von Anfang an ist der Schreib- und Erzählstil von Autorin Gaea Schoeters beschreibend und bildhaft. Die winzigen Details eines jeden Augenblicks in der Weite Afrikas werden eingefangen. Als kunstvoll kann die Aneinanderreihung von Sätzen bezeichnet werden.

Die Geschichte wird sehr dynamisch erzählt; ist in ihrer Grundthematik aufwühlend und zugleich packend. Mit einer gewissen Dramatik schafft die Autorin Atmosphäre und schafft es allein durch Worte den Leser in die Hitze und in das ‚wilde‘ Leben in Afrika zu versetzen. Immer wieder haben mich die Beschreibungen und auch die egozentrische Hauptfigur an den Klassiker ‚Homo Faber‘ erinnern lassen. So konnte ich einige Parallelen sehen.

Thematisch setzt sich Autorin Gaea Schoeters mit einigen moralischen und diskussionswürdigen Fragen auseinander. Atemlos schockierend thematisiert sie das Trophäensammeln, die Jagd als Hobby an sich, die Wertigkeit von Tier und Menschenleben – ohne dabei selbst ein Urteil zu fällen. Der Leser ist vielmehr selbst angehalten, sich einmal mit diesen ethischen und moralischen Fragestellungen auseinanderzusetzen.

Mein Fazit: Ein wahrer Geniestreich der Erzählkunst! Fünf Sterne.