Für viel Geld auf Trophäenjagd

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Das Cover hat mich angezogen, und mit Wut im Bauch auf den stinkreichen Amerikaner Hunter White, der eine Lizenz zum Abschuß des Nashornes erworben hatte, habe ich gehofft, daß er sein Ziel nicht erreicht. Hat er auch nicht, aber das Nashorn wurde von Wilderern trotzdem erlegt. Nur Menschen mit ganz viel Geld können sich diese Art der Großtierwilderei leisten. Und für Lizenzen sorgen unter dem Deckmantel der Großherzigkeit Großgrundbesitzer, die die Eingeborenen auf ihrem Grund und Boden leben lassen und mit den Lizenzgebühren für deren Überleben sorgen. Ein solcher Großgrundbesitzer ist van Heeren, ein Freund von Hunter White, beides charakterlose und gemeine Zeitgenossen. Nachdem Hunter die Big Five, fünf große Trophäen, nicht erreichen konnte, vermittelt ihm van Heeren die Chance auf Big Six. Hier geht es aber nicht um die Jagd auf Tiere, sondern auf einen Menschen. Hunter hätte ablehnen können, aber er stellte sich vor, wie er mit dieser Trophäe seiner Frau eine Freude machen könnte. Wie absurd und ungeheurlich ist das denn?

Ich konnte den Rest des Buches nicht ohne Grausen lesen. Die Autorin schreibt so detailgetreu und bildhaft die afrikanische Natur und das Leben und die Riten der dort lebenden Menschen. Davon habe ich nie gehört, und es ist für mich unvorstellbar. Hunter setzt sich der Jagd auf die Big Six aus, was ihn spüren läßt, daß auch seine Kräfte nicht unerschöpflich sind. Mehr kann ich nicht verraten, aber eine klare Leseempfehlung ausgeben. Dies ist ein großartiges Buch über Afrika und seine Menschen. Gleichzeitg hat es meine Abneigung gegen Trophäenjäger wie Hunter White und von Heeren nur verstärkt.