Zusammenstoß der Kulturen und Moralvorstellungen
White Hunter – steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger hatte schon fast alles vor dem Lauf seines Gewehrs. Nur ein Nashorn fehlt ihm noch zu den Big Five und genau dieses bietet ihm sein Freund van Heeren zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, begibt sich auf die Jagd, aber ein Wilderer schnappt ihm das Nashorn vor der Nase weg. Seine Enttäuschung ist grenzenlos, aber van Heeren weiß einen Ausweg.
Das Buch ist sehr eindrücklich geschrieben. Jäger werden sich in den Schilderungen ganz oft wiederfinden, die Beschreibung der Jagd, der langen Verfolgung einer Beute und der Gefahr, die immer auch mit der Großwildjagd verbunden ist, nimmt sehr viel Raum ein. Man ist auf jedem Schritt der Jagd mit dabei, erlebt den Adrenalin-Schub mit, wenn das Wild sich plötzlich zeigt. Und man erlebt die Enttäuschung mit, wenn der Wind dreht und das Tier Witterung aufnimmt und flüchtet. Welcher Augenblick ist der perfekte, wann kann man das Tier so treffen, dass es mit einem Schuss getötet wird. Zögern kann bestraft werden, in Sekunden ist die einmalige Gelegenheit vorbei und ergibt sich auch nicht wieder. Hunter erinnert sich immer wieder an die Jagden zusammen mit seinem Großvater und seinem Vater. Alle waren begeisterte Großwildjäger, wobei die Herangehensweise sich in den letzten 70 Jahren grundlegend geändert hat.
Jagden sind heute eine Einnahmequelle für das Land, sie müssen teuer bezahlt werden, damit der restliche Tierbestand geschützt werden kann. Geschossen wird überdies nur das Wild, das entweder alt und schwach ist oder für die Herde nicht von Vorteil ist. Hege wird großgeschrieben. Und so sind Jagdlizenzen ein effizienterer Weg des Tierschutzes als der Naturschutz selbst, der viel zu oft von Wilderern ausgehebelt wird. Dem Tier muss ein Wert beigemessen werden, für den es sich lohnt, es zu schützen und das ist der Preis für eine Jagdlizenz.
Hunter ist wohlhabend genug, sich seinen Traum erfüllen zu können. Dennoch ist ihm das Nashorn vor der Nase weggeschnappt worden und er fühlt sich um seine Trophäe betrogen. Diese Situation nutzt van Heeren aus. Er schlägt Hunter vor, er möge anstatt der Big Five doch die Big Six anstreben. Und diese Alternative ist für Amerikaner und Europäer eine moralische Herausforderung und eigentlich undenkbar.
Umso verwirrter ist er, dass diese Option bei den Afrikanern auf Zustimmung trifft.
In Gaea Schoeters Buch treffen zwei ganz verschiedene Denkrichtungen aufeinander, man könnte es auch einen Clash of Cultures nennen und es ist erstaunlich, dass das Undenkbare dann doch so begründet wird, dass man dieser Begründung folgen kann.
Und doch hat sich immer wieder alles in mir dagegen gewehrt, solchen Gedanken überhaupt zu folgen. Den Ausgang des Buches empfand ich dementsprechend als ausgleichende Gerechtigkeit.
Das Buch ist ausgesprochen lesenswert, es konfrontiert uns Europäer mit der Tatsache, dass unser Blick auf Afrika noch immer von der Kolonialzeit geprägt ist. Unsere Vorfahren haben dafür gesorgt, dass die Menschen von ihrem Land vertrieben wurden, damit sie ungestört jagen konnten. Heute sehen wir die Menschen dort als Bewohner der Dritten Welt an, dabei haben wir eine Menge dazu beigetragen, dass sie das geworden sind. Unsere Moral ist ein Luxusprodukt, das sich in Afrika kaum jemand leisten kann. Hier herrscht Pragmatismus vor, auch wenn er gegen unsere Moralvorstellungen verstößt.
Das Buch ist sehr eindrücklich geschrieben. Jäger werden sich in den Schilderungen ganz oft wiederfinden, die Beschreibung der Jagd, der langen Verfolgung einer Beute und der Gefahr, die immer auch mit der Großwildjagd verbunden ist, nimmt sehr viel Raum ein. Man ist auf jedem Schritt der Jagd mit dabei, erlebt den Adrenalin-Schub mit, wenn das Wild sich plötzlich zeigt. Und man erlebt die Enttäuschung mit, wenn der Wind dreht und das Tier Witterung aufnimmt und flüchtet. Welcher Augenblick ist der perfekte, wann kann man das Tier so treffen, dass es mit einem Schuss getötet wird. Zögern kann bestraft werden, in Sekunden ist die einmalige Gelegenheit vorbei und ergibt sich auch nicht wieder. Hunter erinnert sich immer wieder an die Jagden zusammen mit seinem Großvater und seinem Vater. Alle waren begeisterte Großwildjäger, wobei die Herangehensweise sich in den letzten 70 Jahren grundlegend geändert hat.
Jagden sind heute eine Einnahmequelle für das Land, sie müssen teuer bezahlt werden, damit der restliche Tierbestand geschützt werden kann. Geschossen wird überdies nur das Wild, das entweder alt und schwach ist oder für die Herde nicht von Vorteil ist. Hege wird großgeschrieben. Und so sind Jagdlizenzen ein effizienterer Weg des Tierschutzes als der Naturschutz selbst, der viel zu oft von Wilderern ausgehebelt wird. Dem Tier muss ein Wert beigemessen werden, für den es sich lohnt, es zu schützen und das ist der Preis für eine Jagdlizenz.
Hunter ist wohlhabend genug, sich seinen Traum erfüllen zu können. Dennoch ist ihm das Nashorn vor der Nase weggeschnappt worden und er fühlt sich um seine Trophäe betrogen. Diese Situation nutzt van Heeren aus. Er schlägt Hunter vor, er möge anstatt der Big Five doch die Big Six anstreben. Und diese Alternative ist für Amerikaner und Europäer eine moralische Herausforderung und eigentlich undenkbar.
Umso verwirrter ist er, dass diese Option bei den Afrikanern auf Zustimmung trifft.
In Gaea Schoeters Buch treffen zwei ganz verschiedene Denkrichtungen aufeinander, man könnte es auch einen Clash of Cultures nennen und es ist erstaunlich, dass das Undenkbare dann doch so begründet wird, dass man dieser Begründung folgen kann.
Und doch hat sich immer wieder alles in mir dagegen gewehrt, solchen Gedanken überhaupt zu folgen. Den Ausgang des Buches empfand ich dementsprechend als ausgleichende Gerechtigkeit.
Das Buch ist ausgesprochen lesenswert, es konfrontiert uns Europäer mit der Tatsache, dass unser Blick auf Afrika noch immer von der Kolonialzeit geprägt ist. Unsere Vorfahren haben dafür gesorgt, dass die Menschen von ihrem Land vertrieben wurden, damit sie ungestört jagen konnten. Heute sehen wir die Menschen dort als Bewohner der Dritten Welt an, dabei haben wir eine Menge dazu beigetragen, dass sie das geworden sind. Unsere Moral ist ein Luxusprodukt, das sich in Afrika kaum jemand leisten kann. Hier herrscht Pragmatismus vor, auch wenn er gegen unsere Moralvorstellungen verstößt.