Das Ende vermasselt's...

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Unter all den Thrillern, die veröffentlicht werden, aufzufallen ist nicht einfach. Das Cover von "Twelve Secrets" catchte mich nicht vollends, dafür aber der Klappentext.
Dass Jugendliche einen Mord begehen ist nicht gerade Alltagsstoff in der Belletristik - aber eben hier der Kern der Geschichte.

Vor etwas über 20 Jahren wurde der Teenager Nick Harper brutal von zwei Mädchen ermordet. Ben, der damals achtjährige Bruder des Opfers, kam nie wirklich damit zurecht, machte dennoch das beste aus seinem Leben und gilt mittlerweile als erfolgreicher Journalist.
Als seine Chefin ihm zum Jahrestag einer zusammenhängenden Tragödie den Auftrag erteilt einen weiteren Artikel dazu zu verfassen, lehnt er zunächst ab - bis er auf neue Wendungen trifft.
Gemeinsam mit der Polizistin Dani Cash beginnt er den Fall neu aufzurollen.. und entdeckt, wie tief verankert die Geschichte ist.
Manche Geheimnisse kommen früher oder später doch ans Licht..

Robert Golds Debüt ist sehr einfach geschrieben, was einem in Kombination mit kurzen Kapiteln fix durch das Buch kommen lässt. Die einfache Sprache kommt "Twelve Secrets" aber durchaus zu Gute; man kann sich vollends auf den gut gehaltenen Spannungsbogen einlassen.

Wie der Titel verrät, werden hier nach und nach gleich mehre Geheimnisse aufgedeckt. Vielleicht ein paar zu viele, denn gerade mit schwindender Seitenzahl wird es unübersichtlich und überladen.
Schade, denn in meinen Augen hätte dieser Thriller ein guter Wurf sein können. Von Anfang an nicht exakt rund, aber unterhaltsam, faszinierend und eine innovative Grundidee.
Auf der Zielgeraden hat der Autor allerdings, wie erwähnt, zu viel zu schnell hingeklatscht. Vielleicht wollte man die Seitenzahl von etwas mehr als 400 nicht überstrapazieren, doch wären meiner Meinung nach noch 20-30 Seiten mehr kein Weltuntergang gewesen und hätten vielleicht für Erklärungen gesorgt.
So hatte ich meine liebe Müh mir aus dem fertigen Gesamtbild einen halbwegs plausiblen Reim zu machen.
Es kam mir teils sogar so vor, als wären ganze Kapitel gestrichen worden, so sehr fehlten mir Erklärungen.

Toller Ansatz, angenehmes Lesegefühl, aber zum Ende total over the top und nicht nachvollziehbar.