Got a secret, can you keep it?!

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justm. Avatar

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Man möchte meinen es geht in „Twelve Secrets“ um den Mord an Bens Bruder und dessen Schulfreund. Doch weit gefehlt.
Denn sehr schnell stellt sich raus, daß neben Ich-Erzähler Ben noch ein ganzer Haufen anderer Charaktere zum Plot gehört. Und da den Überblick zu behalten, ist zu Beginn schon ein wenig schwierig. Mehr noch als das, fragt man sich aber, wie die einzelnen Personen und deren Handlungsstränge denn nun eigentlich zu einem großen Ganzen gehören sollen. (Auch wenn gerade die „Demaskierung“ von einer Person sicherlich nicht so überraschend ist, wie vom Autor vermutlich angedacht oder erhofft.)

Bis langsam ein wenig Licht ins Dunkel kommt, vergehen etliche Kapitel, denn im Grunde wird erst ganz zum Schluß klar, wie die einzelnen Verbrechen, von denen es einige, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart gab, miteinander zusammenhängen.

Ob es am Ende tatsächlich 12 Geheimnisse waren, die aufgedeckt wurden, kann ich beim besten Willen nicht sagen, denn irgendwie hatte ich letztlich das Gefühl, daß alle Figuren, das eine oder andere mehr oder weniger große oder kleine Geheimnis hatten.
Wobei das mit dem – für mich – größten „WTF“-Charakter so schnell übergangen wurde, daß es eigentlich enttäuschend war (und am Ende scheinbar doch ganz anders ablief, aber auch das wurde schnell übergangen.)

Das Problem bei so vielen Personen und Erzählsträngen ist eigentlich immer die Schwierigkeit allen Gerecht zu werden und halbwegs stringent zu erzählen. Und so ganz ist das Autor Robert Gold eben nicht gelungen.

Dazu stimmte auch das Erzähltempo nicht ganz. Wo es sich zu Beginn ein wenig zog, war es zum Ende hin beinahe schon zu schnell.
Zudem hatte ich das Gefühl, daß trotz etlicher Auflösungen – wobei die richtig Große für meinen Geschmack viel zu überhastet war – noch lange nicht alles klar war.

Dennoch war das Buch gut geschrieben und in Teilen durchaus auch spannend. Nur der ganz große Wurf ist es eben leider nicht geworden.