Über das Ziel hinaus

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kleincaro89 Avatar

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In dem Auftakt zu einer Thriller-Reihe erzählt der Autor die Geschichte von Ben, er vor zehn Jahren seine Mutter in einem vermeintlichen Selbstmord verloren hat, und dessen Bruder im jugendlichen Alter getötet wurde, als er selbst noch ein Kind war. Nun, in der Rolle eines investigativen Journalisten, fordert seine Chefin eine enthüllende oder zumindest persönliche Story über das, was passiert ist. Anfangs nicht sonderlich begeistert, entscheidet sich Ben letztendlich doch, über seine Mutter zu schreiben und als ein Mord neue Verbindungen zum damaligen Geschehen aufwirft, stürzt er sich umso engagierter ins Ermitteln. Doch je tiefer er gräbt, desto zahlreicher werden die gelüfteten Geheimnisse rund um die Ereignisse.

Ben ist ein Charakter, zu dem man leicht eine Verbindung aufbauen kann. Ein durchschnittlicher Junggeselle, der ein einfaches, wenn auch in der Vergangenheit bewegendes Leben lebt. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt, doch das ändert sich mit der Entscheidung, die Geschichte seiner Mutter neu aufzuarbeiten. Parallel zu Ben werden weitere Charaktere eingeführt und ich hatte einige Schwierigkeiten, Verbindungen herzustellen und Schlüsse zu ziehen. Viele Namen sind auf einen eingeprasselt und bevor die Zusammenhänge dargelegt werden, vergehen einige Seiten.
Dennoch flüssig geschrieben und in einer einfachen Schreibweise verfasst, kommt der Leser gut ins Geschehen rein. Beschwichtigend muss ich allerdings sagen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, der Autor wäre zu sehr in seinen eigenen Gedanken gefangen gewesen, ohne dass der Leser folgen konnte
An vielen Stellen war die Geschichte spannend geschrieben und der Spannungsaufbau gut dargelegt, doch nach einer Weile entdeckte man das Schema, dass alles in einem neuen Geheimnis gipfelte. Und davon gab es einige. Für meinen Geschmack waren es ein paar Geheimnisse zu viel, die der Geschichte zwar eine gewisse Komplexität verlieh, dennoch leider das Ganze auch um ein gutes Stück undurchdringlicher machte. Man erkannte zwar den bekannten roten Faden, doch für mich war es ein bisschen zu fingiert, zu gewollt und zu viel.