verwirrend und übertrieben

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Ein Doppelmord und ein Suizid liegen Jahre zurück, alles scheint geklärt zu sein. Doch mit der Zeit bekommt die Fassade Risse und einzelne Menschen können ihr Wissen nicht mehr für sich behalten.

Worum geht es wirklich?
Familie, Macht und Gewalt.

Lesenswert?
Nein, hat mich nicht überzeugt. Der Grundgedanke, dass es sich hierbei um abgeschlossene Fälle handelt und dann doch noch mehr ans Licht kommt, klang spannend und interessant. Auch die Kombination aus einem Journalisten und einer Polizistin ist eine gute Voraussetzung.
In zwölf großen Abschnitten (mit kurzen Kapiteln) werden Situationen aus der jetzigen Zeit geschildert, die immer mehr Geheimnisse ins Rollen bringen.
Es kommen unglaublich viele Namen vor und die Erzählperspektive wechselt, sodass ich oft seitenlang nicht wusste, von welcher Familie und welcher Person jetzt gesprochen wird. Dazu kommt ein oft umständlicher Satzbau, der einen richtigen Lesefluss verhindert.
Durch die stetigen Wechsel kommt mein keiner Figur wirklich nah oder lernt sie in all ihren Facetten kennen. Im Verlauf werden die Figuren immer klischeehafter und nur von je einem Gedanken getrieben.
Die ersten ca. 30% fand ich richtig gut und mochte das Grundgerüst, aber dann nimmt irgendwann das Thema sexualisierte Gewalt wie aus dem nichts rapide zu und spielt von da an ständig eine Rolle.
Generell empfinde ich gerade die Frauenfiguren als stereotype, wenn dann „Zickenkriege“ unter Kolleginnen gezeigt werden. Mutterschaft und die „einzig wahre Mutterliebe“ sind ebenfalls Themen.
Bei diesem Buch handelt es sich wohl um den Auftakt einer Reihe, aber ich hätte jetzt an keiner der Personen ein weiteres Interesse und würde keinen weiteren Teil lesen.
Die Handlung an sich ist aber abgeschlossen und Fragen sind geklärt.
Zusammenfassend gefiel mir also nur die Grundidee. Umsetzung, Sprache und Figuren haben mich enttäuscht. Ebenso die völlig abstruse Auflösung.