Ein weiteres Puzzleteil

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svettusch Avatar

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In "Two Lives to Rise" wird Isabellas Geschichte erzählt, eine weitere der fünf Freundinnen, von denen eine vor zehn Jahren bei einem Festival spurlos verschwand. Nachdem in Band 1 Avery zurück an den Sommerort ihrer Kindheit kam, wurde einiges an Staub aufgewirbelt und Josie rückte wieder in den Vordergrund der Freundschaft.

Band 2 knüpft genau an dem spannenden Ende von Band 1 wieder an, allerdings bleibt lange Zeit in der Schwebe, was es mit der Toten auf sich hat. Generell empfand ich bei diesem Teil, dass es in Bezug aufs Josies Geschichte eher wenig neuen Input gab. Während die Rückblenden in Band 1 mir auch viel von Josies Charakter und den allgemeinen Umständen, unter denen sie verschwand, verrieten, konzentrieren sich die Rückblenden von Band 2 vordergründig auf Isabellas eigene Kindheit. Den Grund für das Gespräch aus Band 1 (auf der Toilette zwischen Isabella und Josie), welches Avery fatalerweise missinterpretierte, konnte man bereits im Vorgänger erahnen. Daher fehlte mir hier ein wenig die Spannung.

Isabelles und Prestons Liebesgeschichte dagegen fand ich erneut erfrischend und authentisch. Die Gespräche der beiden waren ein schonungsloser Schlagabtausch und Preston dabei überraschend aufrichtig. Isabelle zeigt vielen die kalte Schulter, so auch Preston, und ihr Charakter fiel auch in diesem Band nicht aus der Rolle. Unter der harten Schale befindet sich aber ein verlorener, sensibler Charakter, der viel Zuspruch von seinen Mitmenschen brauch - und diesen unter anderem in Preston gefunden hat. Es gab manche Momente, da wollte ich Isa dann doch schütteln, so "doof" hat sie sich mitunter angestellt. Und Szenen, in denen ganz offensichtlich herumgeschnüffelt wird und der andere gar nicht anders kann, als jeden Moment das Zimmer zu betreten ... Da will ich lieber schnell weiterlesen.

Ansonsten haben auch liebgewonnene Nebencharaktere - ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit - wieder ihren Auftritt und die Freundinnen rücken erneut näher zusammen. Auf Odinas Geschichte, die nun folgt, freue ich mich am meisten, denn sie wirkt wie die charakterstärkste der Freundesgruppe und irgendwie auch wie der Kleber, der alles zusammenhält.